Witten. CDU-Fraktionschef Pompetzki ist neuer Vorsitzender des Sparkassenverwaltungsrats in Witten. Wie hoch dieser und ähnliche Posten dotiert sind.

Nach Kommunalwahlen werden nicht nur die Ratsmandate neu vergeben, sondern auch die Aufsichtsrats- und Verwaltungsposten bei den städtischen Töchtern, allen voran Sparkasse und Stadtwerke. K(l)eine Überraschung: Wieder kommt der Bürgermeister nicht zum Zuge, auch nicht der neu gewählte.

Was bis zur ersten GroKo (2014) in Witten guter Brauch war, nämlich die Besetzung der Aufsichtsratsspitze mit dem gewählten Bürgermeister, scheint zum zweiten Mal nicht mehr zu gelten. Die Fraktionen, die ihre Mitglieder in die Kontrollgremien entsenden, wollen sich inzwischen auch den Aufsichtsratsvorsitz nicht nehmen lassen, zumindest gilt das für die großen Parteien.

Noske hatte Leidemann 2014 den Aufsichtsratsvorsitz bei den Stadtwerken in Witten genommen

Der Fraktionsvize der Grünen in Witten, Jan Richter, ist nun auch erster Stellvertreter im Sparkassen-Verwaltungsrat.  
Der Fraktionsvize der Grünen in Witten, Jan Richter, ist nun auch erster Stellvertreter im Sparkassen-Verwaltungsrat.   © Anneke Dunkhase Fotografie

Nachdem CDU-Fraktionschef Klaus Noske in der vergangenen Legislaturperiode die damalige Bürgermeisterin Sonja Leidemann bei den Stadtwerken abgelöst und der damalige SPD-Fraktionschef Thomas Richter den Verwaltungsratsvorsitz bei der Sparkasse übernommen hatte, ging der Verwaltungsratsvorsitz bei der Sparkasse diesmal an die CDU in Person des neuen Fraktionschefs Volker Pompetzki. Seine Stellvertreter sind Jan Richter von den Grünen (Erster Vize) und Holger Jüngst von der SPD.

Während bei der Sparkasse der Rat – also das Stadtparlament – auch die Verwaltungsratsspitze bestimmt, wählt der Aufsichtsrat der Stadtwerke seinen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter selbst. Das wird erst in der ersten Sitzung am 4. Dezember der Fall sein.

Vier Sitzungen bei den Stadtwerken Witten in diesem Jahr

Verglichen mit den aufwendigen Rats- und Ausschusssitzungen inklusive Vorbesprechungen hält sich die Zahl der Aufsichtsratssitzungen in Grenzen. Bei den Stadtwerken waren es in diesem Jahr vier. Um so lukrativer ist dafür die Aufwandsentschädigung.

Normale Mitglieder bekommen bei dem Energieversorger 2340 Euro im Jahr, was einem Sitzungsgeld von knapp 600 Euro entspricht. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, sprich 4680 Euro, seine Stellvertreter jeweils 3510 Euro. Insgesamt fallen Kosten von 46.800 Euro für dieses Gremium an. Noch lohnenswerter ist ein führender Verwaltungsratsposten bei der Sparkasse.

Thomas Richter behielt Verwaltungsratsvorsitz bei der Sparkasse auch noch nach Verlassen der SPD-Fraktion in Witten

Dort hatte in der vergangenen Legislaturperiode Thomas Richter auch dann noch an dem Verwaltungsratsvorsitz festgehalten, nachdem er als SPD-Fraktionschef längst das Handtuch geworfen und die Drei-Mann-Fraktion „Solidarität für Witten“ gegründet hatte. Richter bekam 9280 Euro/Jahr, sein Erster Stellvertreter Frank Krebs (SPD) 6960 Euro, der zweite Vize Klaus Noske (CDU) 5300 Euro.

Anders als bei den Stadtwerken gibt es für die Sparkassen-Kontrolleure keinen festgelegten Jahressatz. Hier richtet sich die Gesamthöhe der Aufwandsentschädigung nach der Zahl der wahrgenommenen Sitzungen. Davon gibt es für den Verwaltungsrat in der Regel fünf im Jahr. Hinzu kommen für Einzelne Bilanzprüfungsausschuss- und Risikoausschusssitzungen.

Seit April 2019 zahlt die Sparkasse ein Sitzungsgeld von 500 Euro. Der Verwaltungsratsvorsitzende bekommt das Doppelte, seine Stellvertreter 750 Euro. 2019 wurden insgesamt 60.300 Euro ausgeschüttet.

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