Witten. Die Coronazahlen im Land steigen weiter an, auch in Witten und im EN-Kreis. Dennoch stehen wir zurzeit noch besser da als einige Nachbarstädte.

Trotz ansteigender Coronazahlen in Witten – fünf allein von Donnerstag auf Freitag – ist der kritische Inzidenzwert noch nicht erreicht. Trotzdem warnen die örtlichen Behörden davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen.

Elf Städte in NRW lagen allein am Freitag über dem kritischen Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Das Gesundheitsamt zählte für Witten in einere Woche 20 neue Coronafälle, ein deutlicher Anstieg gegenüber den Sommermonaten. Der so wichtige Inzidenzwert, nach dem entschieden wird, ob es zu neuen Einschränkungen kommt, lag am Freitag (8.10) in Witten bei 20,73 - leicht über der Kreis-Quote von 20,33. Wohl gemerkt: Beide Werte sind immer noch vom dem als kritisch geltenden Inzidenzwert weit entfernt. Kann man sich also in Sicherheit wiegen?

Stadt Witten appelliert weiter an die Vernunft der Bürger

Nein, sagt die Stadt. Sprecher Helmut Sonder appelliert noch einmal an die Bürger, sich an alle Vorgaben zu halten. „Die Zahlen steigen weiter und wir hoffen, dass die Menschen vernünftig bleiben.“ Denn vor allem bei privaten Feiern kam es zuletzt in NRW immer wieder zu lokalen Ausbrüchen.

Das soll in Witten möglichst vermieden werden. Deshalb gibt es gemäß der Landesverordnung klare Vorgaben für Feiern in größerem Ausmaß. So darf außerhalb der Wohnung nur dann mit mehr als 50 und maximal 150 Leuten gefeiert werden, wenn ein herausragender Anlass besteht. Zu solchen besonderen Anlässen zählen zum Beispiel der 18. und runde Geburtstage, Hochzeiten oder Taufen.

Größere Feiern müssen angemeldet werden

Diese Feiern im größeren Rahmen müssen drei Tage vorher bei Ordnungsamt gemeldet werden. In Witten wurden seit der Verordnung am 1. Oktober bislang 15 solcher Veranstaltungen angemeldet. Verstöße dagegen habe es bislang noch nicht gegeben, sagt Tobias Hahn vom Ordnungsamt der Stadt Witten. Gäbe es sie, würde man das konsequent bestrafen. Draußen im Lokal feiern ist grundsätzlich bis zu 50 Personen unangemeldet möglich.

All diese Vorgaben gelten nur fürs Feiern außerhalb der Wohnung. In den eigenen vier Wänden darf man es weiter so halten, wie man es für richtig hält – auch wenn die Stadt hier ebenfalls vor größeren Festlichkeiten warnt. Grundsätzlich sind die Wittener aber diszipliniert.

„Wir haben pro Woche rund zehn bis 15 Verstöße“, sagt Hahn. Das Ordnungsamt würde dabei zum Beispiel in Friseursalons und Supermärkten kontrollieren, ob sich alle an die Regeln wie Maskenpflicht und Abstand halten. Ist das nicht der Fall, werden die Leute ermahnt oder müssen Bußgelder bezahlen. Bis zu 150 Euro können fällig werden.

Private Feiern können bei zu hohem Wert eingeschränkt werden

Schließlich können die Infektionszahlen auch schnell wieder hochschießen. Der Kreis beobachtet die Lage derzeit ganz genau. Auch wenn die Werte nicht so hoch sind wie in einigen umliegenden Städten, erinnert Krisenstabsleiter Michael Schäfer daran, dass man nicht „auf der Insel der Glückseligen“ lebe. Beispiele wie etwa Hattingen, wo der Inzidenzwert teilweise über 50 lag, würden zeigen, wie schnell es gehen kann.

In solchen Fällen würde man aktiv werden und zum Beispiel die Vorgaben für private Feiern im öffentlichen Raum an das Infektionsgeschehen angleichen. So könne man bei einem Inzidenzwert über 35 die Personenzahl auf 75 reduzieren, bei 50 auf 20 bis 25 Personen. „Da muss man aber sehen, was man macht, wenn es so weit ist“, sagt Schäfer. Aktuell gab es Freitag 14 Neuinfektionen im Kreis, aktuell sind derzeit insgesamt 104 Menschen an Corona erkrankt, 39 in Witten. Die Party am Wochenende fällt am besten aus.

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