Witten. Hilfsorganisationen unterstützen den Kreis ab sofort bei Corona-Tests. Auch das DRK Witten macht mit. Das Gesundheitsamt hat ein Personalproblem.

Seit dem 1. Oktober wird der Ennepe-Ruhr-Kreis bei den kreisweiten Corona-Tests unterstützt. Der Arbeiter Samariter Bund (ASB), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Witten, der DRK Kreisverband Ennepe-Ruhr und die Johanniter übernehmen zunächst bis Ende des Jahres die Tests.

Die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, Astrid Hinterthür, freut sich über die Unterstützung. „Ich bin unglaublich erleichtert, dass wir diese Vereinbarung zusammen auf die Beine stellen konnten“, sagt sie. Das Gesundheitsamt sei personell nicht so aufgestellt, dass man die Herausforderungen der Pandemie über einen längeren Zeitraum alleine stemmen könne.

Mobile Diagnostik ist auch für Alten- und Pflegeheime in Witten wichtig

Wobei helfen die Organisationen genau? Grundsätzlich übernehmen sie alle Aufgaben, die rund um die Tests anfallen. So werden sie die Abstriche im Schwelmer Kreishaus durchführen. ASB, DRK und Johanniter sind aber auch für die mobile Diagnostik zuständig.

Diese ist vor allem für Alten- oder Pflegeheime, aber auch für Grundschulen wichtig. „Es gibt Eltern, die nicht mobil sind. Kommt es an einer Schule zu einem Coronaausbruch, müssen natürlich auch diese Schüler getestet werden“, sagt der Krisenstabsleiter des EN-Kreises Michael Schäfer. In diesen Fällen könnten die Kinder dann nicht ins Kreishaus kommen und sich testen lassen. Dann würde zum Beispiel das Rote Kreuz die Haushalte abfahren und die Abstriche zu Hause machen.

Rotes Kreuz in Witten hilft auch in den Nachbarstädten

Die Organisationen teilen sich die Arbeit dabei auf. „Es gibt keine ortsbezogenen Regeln“, so Schäfer. Das bedeutet, dass das DRK in Witten nicht nur in der eigenen Stadt tätig ist, sondern auch in den Nachbarstädten hilft.

Landrat Olaf Schade freut sich über das neue Konzept. „Die Krise gehört jetzt mit zum Alltag.“ Neben der Corona-Pandemie müsse man auch noch das Alltagsgeschäft stemmen. Dies funktioniere nur, wenn man zusammenarbeite und verlässliche Partner habe, so der SPD-Politiker.

Privatpersonen müssen sich zuerst an den Hausarzt wenden

Der Kreis betont noch einmal, dass das Gesundheitsamt nur für Aufnahmen in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe oder der Tagespflege zuständig ist. Zudem werde man bei lokalen Ausbrüchen etwa an Schulen aktiv.

Menschen, die coronatypische Symptome wie Fieber, Husten oder Atemnot haben, müssen sich weiterhin zuerst an den Hausarzt wenden. Wenn dieser die Behandlung ablehnt, findet man auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe eine Übersicht, welche Ärzte Corona-Tests durchführen, so Krisenstabsleiter Michael Schäfer.

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