Witten. Nach dem geplanten Abriss der Horst-Schwartz-Sporthalle muss eine Lösung gefunden werden. Stadtbaurat stellt Sportausschuss drei Ideen vor.

Eine schnelle Lösung der schwierigen Sporthalle-Situation in Vormholz wird es nicht geben. Vor 2024 ist wohl nicht damit zu rechnen, dass der örtliche Schulsport bzw. die betroffenen Sportvereine eine neue Heimat gefunden haben. Die in absehbarer Zeit abzureißende Horst-Schwartz-Sporthalle beschäftigte am Dienstag den Sportausschuss.

Mit zwei Standorten für das Bauprojekt hat sich die Verwaltung ausgiebig beschäftigt. Zum einen nimmt man den bisherigen am Vormholzer Ring ins Visier, aber auch die Örtlichkeit der Hardenstein-Gesamtschule (An der Wabeck) kommt für die Pläne infrage. Stadtbaurat Stefan Rommelfanger stellte drei mögliche Ideen vor, die aus seiner Sicht umsetzbar wären. Eine befriedigende Lösung vor allem für die Sportvereine war aber nicht dabei.

Wittens Stadtbaurat bevorzugt gleich zwei Neubauten

Am ehesten denkbar seien der Bau einer (Vormholzer Ring) sowie eine Dreifach-Sporthalle an der Gesamtschule. Dann müsste die dortige Halle, die auch schon in die Jahre gekommen ist, ebenfalls weichen. Eine andere Idee, die Hardensteinhalle abzureißen und dort „eine zentrale, große Sportanlage für Herbede“ zu errichten, die allen Anforderungen gerecht würde, hält Rommelfanger wegen der räumlichen Lage nicht für umsetzbar. „Dafür ist das Gelände dort oben zu eng.“

Wenig Chancen räumt der Stadtbaurat der dritten Überlegung ein, die Hardenstein-Halle weiter zu nutzen. „Das ginge dann zu Lasten des Schulsports“, so Rommelfanger. Denn für die dort ansässigen Schulen (Gesamtschule, Grundschule) müssten nach einem komplexen Schlüssel fünf Hallenteile vorhanden sein, um den Bedarf an schulischem Sport zu decken. Das aber sei dann nicht umsetzbar.

Möglichkeiten der Förderung in Höhe von bis zu 1,5 Mio. Euro

Eine Zweifach-Halle würde ca. vier Millionen Euro kosten - inklusive Erschließung und konkreter Planung. Die Stadt sieht aktuell die Chance auf drei mögliche Förderkonzepte, die bis zu 1,5 Mio. Euro an Zuschüssen brächten. Konkret könne man da aber erst ab Oktober 2021 seinen Hut in den Ring werfen, die Ausschreibung könne dann ab 2022 erfolgen. „Das ist natürlich alles noch nicht die Lösung. Aber so hopplahopp und mit Zaubern geht das nun mal nicht“, so Rommelfanger. Kritik gab es von Wilhelm Humberg (Solidarität für Witten): „Die Möglichkeit, sich für eine Förderung zu bewerben, hätte es schon früher gegeben.“

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Stefan Goldbach, Vorsitzender der Fachschaft Handball im Stadtsportverband und damit am Dienstag Interessenvertreter des betroffenen HSV Herbede, monierte: „Es gibt ohnehin in unserer Stadt zu wenige große Sporthallen, in denen unser Sport ausgeübt werden kann. Witten braucht mindestens eine neue Dreifach-Sporthalle, wenn nicht sogar weitere.“ Durch fehlende Hallenzeiten könnten die Vereine nicht expandieren, leistungsorientierte Mannschaften fehlten wichtige Trainingsoptionen.

Stadtbaurat Rommelfanger erwog zudem die Möglichkeit einer Traglufthalle - die u. a. Blau-Weiß Bochum für die kalten Monate nutzt - als Übergangslösung. Kostenpunkt für die Errichtung: gut 100.000 Euro. Welcher Betrag für die Unterhaltung einer solchen Halle noch fällig wäre, dazu müsse man sich noch eingehend informieren.