Witten. Die Horst-Schwartz-Sporthalle wird nicht mehr geöffnet. Notwendige Sanierungsarbeiten kosten zu viel Geld. Stadt möchte eine neue Halle bauen.
Mitte Januar hatte die Stadt die Horst-Schwartz-Sporthalle am Vormholzer Ring für eine weitere Nutzung gesperrt. Es bestehe dort wohl eine akute Einsturzgefahr, hieß es seitens der Verwaltung. Am Flachdach des städtischen Gebäudes waren Korrosionsrisse entdeckt worden. Jetzt liegt das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten zur Halle vor. Die Sportstätte wird nicht mehr geöffnet. Das Gutachten empfiehlt einen Abriss und einen Neubau.
Stadtsprecher Jörg Schäfer sagte, dass sich die Stadt der Einschätzung des Gutachtens anschließe. Das große Problem der Vormholzer Halle sind die sogenannten Deckenbinder, Träger für große Spannweiten aus Spannbeton. Diese können in der Horst-Schwartz-Halle ohne Ankündigung brechen, ergab das Gutachten. Schäfer: „Das heißt, das Dach könnte jederzeit einstürzen."
Eine Sanierung der Vormholzer Sporthalle wäre unwirtschaftlich, so die Stadt
Klaus Böde, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, betonte gegenüber unserer Redaktion, dass eine Sanierung der Sporthalle unwirtschaftlich sei, weil dies wohl fast ebenso teuer werden würde wie ein Neubau. Denn der 70er-Jahre-Bau habe noch weitere Mängel. Böde: „Auch die Umkleideräume, die Haustechnik müssten saniert werden." Hohlräume unter den Bodenplatten der Halle müssten gefüllt werden, die wegen undichter Wasserleitungen entstanden seien, so die Stadt. „Die Fassade und die Fenster müssten energetisch saniert werden, im Innenraum der Halle könnten Schadstoffe wie Asbest eingebaut sein", erklärte Sprecher Jörg Schäfer.
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Auch Kalt- und Warmwass erleitungen seien nah zusammengebaut, so dass das Kaltwasser erwärmt wird. Dadurch erhöhe sich die Gefahr von Legionellen. Schäfer: „Deshalb hat bereits das Kreisgesundheitsamt die Stadt Witten aufgefordert, das Trinkwassersystem einschließlich der zentralen Warmwasserbereitung und der Duschräume zu sanieren."
Vereine und Schulen sollen in den Ferien über ihre Wünsche für eine neue Halle nachdenken
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Laut Gebäudemanager Klaus Böde entspricht auch der Halleninnenraum nicht mehr heutigen Standards. So könnten Auswechselspieler, Trainer und Schiedsrichter nicht genügend Abstand zum Spielfeld halten. „Sie sitzen in den Geräteraumtoren." Bis eine neue Halle stehe, würden wohl mindestens zwei Jahre vergehen. „Man braucht ein Jahr für die Planung und ein Jahr für das Bauen." Zunächst jedoch müssten alle Fördermöglichkeiten geprüft werden, um die Kosten für den städtischen Haushalt möglichst gering zu halten, betonte Böde.
Von der endgültigen Hallenschließung in Vormholz sind nach Angaben des Stadtsportverbandes der Handball-Sportverein Herbede, der TV Durchholz, der SV Vormholz und die Turngemeinde Herbede betroffen, außerdem die Vormholzer Grundschule sowie die Hardenstein-Gesamtschule. Noch vor Beginn der Sommerferien wolle man mit den Vereinen und Schulen Kontakt aufnehmen, so Klaus Böde. Diese könnten während der Urlaubszeit schon einmal überlegen, was sie in einer neuen Halle benötigen.
Stadtsportverband: „Die Wittener Sporthallen sind alle zu 100 Prozent ausgelastet"
Tanja Lücking, Geschäftsführerin des Stadtsportverbandes, sagte, dass bereits für die von der Hallenschließung betroffenen Vereine andere Hallen in Witten gefunden worden seien, wo diese Sport treiben könnten. Allerdings könne dies die bisherigen Möglichkeiten der Vereine nur teilweise kompensieren. Lücking: „Denn die Wittener Sporthallen sind alle zu 100 Prozent ausgelastet." Man müsse für die von der Hallenschließung in Vormholz betroffenen Vereine eine Zwischenlösung finden, um deren Trainingsbetrieb gewährleisten zu können, bis eine neue Halle gebaut sei.
Wie Bürgermeisterin Sonja Leidemann am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion sagte, werde auch über den Bau einer Leichtsporthalle als Übergangslösung nachgedacht.