Witten. Die Jugendfeuerwehr in Witten will wieder zum Schlauch greifen. Seit Monaten dürfen sie das wegen der Corona-Pandemie nicht. Wieso eigentlich?

Die Jugendfeuerwehren in Witten wollen endlich wieder aktiv werden. Während Sportler ihrem Hobby zum Großteil wieder nachgehen können, muss die Feuerwehrjugend darauf verzichten. Nun wendete sich eine Gruppe an Bürgermeisterin Sonja Leidemann.

Die Jugendfeuerwehr Bommern erklärte in einer E-Mail ans Stadtoberhaupt, dass sie bereit wären, ein Hygienekonzept zu erstellen, um bei den Trainingseinheiten den Mindestabstand einhalten zu können. Die Forderung: „Bitte lassen Sie uns wieder zu den Übungsdiensten gehen.“

Sprecher der Feuerwehr Witten erinnert an Systemrelevanz

Doch was genau ist das Problem? „Es geht hier um Systemrelevanz“, sagt Ulrich Gehrke, Sprecher der Feuerwehr in Witten. Die Übungen der Jugendfeuerwehr werden von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr geleitet. Sollte es nun innerhalb der Gruppe zu einer Corona-Infektion kommen, könne es sein, dass dadurch ein gesamter Löschzug in Quarantäne müsste und somit nicht eingesetzt werden könnte.

Deshalb habe man zu Beginn der Pandemie sofort reagiert und die Übungen der Jugendfeuerwehr ausgesetzt. Vor allem den Schulbeginn wollte man abwarten. Gehrke: „Durch eine Infektion in der Schule hätte es sein können, dass das in die Feuerwehr hineingeschleppt wird. Deswegen wollten wir erst einmal schauen, wie sich das Infektionsgeschehen nach den Sommerferien entwickelt.“

Diese Entscheidung sei allerdings nicht von der Stadt getroffen worden, sondern vom Leiter der Feuerwehr, Mario Rosenkranz. „Wir wollen und müssen die Jugendlichen und die Löscheinheiten schützen“, erklärt Gehrke.

Ende September soll es wieder losgehen

Da die große Infektionswelle an den Schulen ausblieb, kann es für die Jugendfeuerwehr bald aber wieder losgehen. Mithilfe eines Hygienekonzepts sollen die Übungen bereits Ende September aufgenommen werden. Das wird Rosenkranz dem SAE (Stab für außergewöhnliche Ereignisse) der Stadt Witten vorschlagen.

Nachteile der Pause sollen für die Jugendfeuerwehr nicht entstehen. Die Befürchtungen, dass wichtige Übungsmodule, die als Eintrittskarte in die aktive Wehr gelten, nicht abgeschlossen werden können, kann Feuerwehrsprecher Gehrke den Jugendlichen nehmen: „Es wird dadurch zu keinen zusätzlichen Problemen kommen. Zwar kann sich das Ganze etwas nach hinten verschieben. Jeder wird seine Übungen aber absolvieren können.“ Das werden die Nachwuchslöscher in Witten gerne hören.

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