Witten. Von einem Ansturm auf die neue gelbe Tonne in Witten kann man zwar noch nicht sprechen. Aber Entsorger AHE ist mit der Nachfrage zufrieden.

Rund 1000 gelbe Tonnen stehen inzwischen bei der Abfuhr auf den Bürgersteigen in Witten. Diese Zwischenbilanz zieht der Entsorger AHE drei Monate nach der Einführung seines freiwilligen Wahlmodells. Offiziell bleibt es aber voraussichtlich beim gelben Sack im EN-Kreis und in Witten.

Noch laufen die Verhandlungen mit dem Dualen System Deutschland (DSD) über eine neue „Abstimmungsvereinbarung“ für den EN-Kreis. Dabei geht es vor allem um die Kosten fürs Papier, aber auch die Neuausschreibung des Verpackungsmülls. Da ein Mischmodell, wie es die AHE aus eigenem Antrieb seit einigen Monaten anbietet, mit dem DSD voraussichtlich nicht zustande kommt, läuft kreisweit alles auf die Beibehaltung des gelben Sacks hinaus.

Betriebsamtsleiter aus Witten erwartet, dass sich Duales System bewegt

Gleichzeitig erwartet Betriebsamtsleiter Hans-Georg Rentrop „dass die sich mehr bewegen, wenn sie merken, das wir nicht mehr um ein Wahlsystem kämpfen“. Gemeint sind die Verhandlungspartner vom Dualen System, die sich über den Grünen Punkt an der Ladenkasse die Kosten für den Verpackungsmüll erstatten lassen.

Der Kreis und die EN-Städte hoffen, dass sich DSD stärker an den Kosten für die Papierentsorgung beteiligt. Nachweislich, so Rentrop, sei der Anteil der Verkaufskartonage gestiegen, gerade durch den Versandhandel. Bisher wird DSD nur ein Papieranteil von 25 Prozent zugerechnet, auf 75 Prozent bleiben die Städte sitzen. „Hier muss das Duale System mehr Geld raustun“, sagt Rentrop. Bis zum Jahresende müssen die Verhandlungen abgeschlossen sein.

Papierentsorgung für Witten neu ausgeschrieben

Neu ausgeschrieben wurde die Abfuhr der blauen Tonne und der Container in Witten, für die bisher die AHE den Zuschlag hat. Der Entsorger aus Wetter hofft natürlich, auch künftig Papier, Glas und gelbe Säcke abzufahren und bewirbt sich an dem europaweiten Wettbewerb. Ende nächsten Jahres werden auch die gelben Säcke neu ausgeschrieben.

Aus Sicht der Stadt Witten spricht nichts dagegen, dass die AHE mit ihrem Servicemodell fortfährt, die gelbe Tonne optional anzubieten. Die Säcke bekommt sowieso jeder – und darin landet auch der Joghurtbecher, der in die gelbe Tonne kommt. Der Unterschied ist nur, dass Haushalte mit Tonne die gelben Säcke dort hineinwerfen anstatt sie auf die Straße zu stellen.

Entsorger AHE hofft auf einen Anteil der gelben Tonne von 30 Prozent in Witten

AHE-Geschäftsführer Johannes Einig ist mit der bisherigen Nachfrage nach der gelben Tonne zufrieden. Mittelfristig erhofft er sich einen Anteil von rund 30 Prozent in Witten. Auch Betriebsamtsleiter Hans-Georg Rentrop glaubt, dass „das nach und nach anläuft. 1000 Tonnen sind schon was. Das muss wachsen.“

Nach den bisherigen Erfahrungen ist die gelbe Tonne vor allem bei Eigenheimbesitzern in den Außenbereichen gefragt. In der Innenstadt etwa gibt es schnell ein Platzproblem. Bei Mietshäusern müsse der Eigentümer diese Frage erst mit den Mietern klären, sagt AHE-Chef Einig. Er sieht in der gelben Tonne einen Beitrag zu mehr Sauberkeit in der Stadt. Dann flögen wie bei einem Sturm am Mittwoch auch keine Säcke durch die Gegend.

Auch interessant