Witten. Manchmal staunt man, wie lange Entscheidungen vor Corona gedauert haben. Ein Beispiel ist die gelbe Tonne. Endlich kommt sie auch nach Witten.

Es ist beachtlich, wie lang Entscheidungswege im Vor-Corona-Zeitalter sein konnten. Nehmen wir die gelbe Tonne. Während in der Pandemie innerhalb von Wochen Milliarden-Schutzschirme gespannt werden, wird im EN-Kreis und in Witten seit Jahren über die Alternative zu den gelben Säcken diskutiert. Nun, endlich, scheint sie zu kommen, die Tonne für den Plastikmüll.

Der Entsorger AHE hat sich ein Herz gefasst. Er will die gelbe Tonne nun einfach als zusätzliche Serviceleistung anbieten. Wer dafür keinen Platz hat oder keinen Bedarf sieht, bleibt bei den gelben Säcken. Klingt einfach, das Optionsmodell, war oder ist aber ein schwerer Brocken für die laufenden Verhandlungen zwischen Kreis und dem Dualen System Deutschland über eine neue „Abstimmungsvereinbarung“.

Auf eine mögliche (Nicht-) Einigung bei diesen Gesprächen mochte die AHE nicht länger warten – und macht kurzerhand Nägel mit Köpfen. Sicherlich nicht aus reiner Selbstlosigkeit. Aber warum auch nicht, Müll ist schließlich ein knallhartes Geschäft.

Gelbe Säcke sind kein schöner Anblick für das Stadtbild in Witten

Die gelben Tonnen könnten das Stadtbild vielleicht ein wenig verändern. Nicht nur bei Sturm sind die gelben Säcke alles andere als ein schöner Anblick. Im Sommer bliebe uns mancherorts der Gestank erspart. Auch die Politik dürfte zufrieden sein, die sich die Wahlmöglichkeit ebenfalls schon seit Jahren wünscht.

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