Witten. Der Lockdown hat gezeigt: Auch Schulen in Witten müssen digital aufrüsten. Bald liefert die Stadt Tablet-PCs. Das hat Folgen für die Lehrer.
Der Lockdown hat es gezeigt: Auch Schulen in Witten müssen digital weiter aufrüsten, damit das Arbeiten von zuhause aus allen gelingt. Unabhängig davon wird der Unterricht der Zukunft nicht ohne technische Geräte funktionieren. Der städtische EDV-Leiter Andreas Hasenberg plant, wie Mittel aus Förderprogrammen sinnvoll investiert werden können. So sollen beispielsweise bis Jahresende 1400 Tablet-Computer für Schüler angeschafft werden.
Das Land hat nach den Erfahrungen im coronabedingten „Homeschooling“ mehr als 600.000 Euro dafür bereitgestellt, dass in Zukunft alle Schüler über diese Endgeräte verfügen können. Dazu kommen zehn Prozent aus den Mitteln des NRW-Programms „Gute Schule“, insgesamt also rund 700.000 Euro. „Wir dürfen 500 Euro pro Gerät ausgeben“, sagt Hasenberg. Macht 1400 Tablets. Das Geld muss bis Ende des Jahres genutzt sein. Der IT-Experte hofft, dass die Lieferzeiten da mitspielen. „Noch sieht es gut aus.“
An Gymnasien in Witten stehen aktuell 275 Tablets zur Verfügung
Für eines dieser flachen, tragbaren Modelle hat sich die Stadt bereits entschieden: Ein iPad der Marke Apple soll es sein. „Ruhr- und Schiller-Gymnasium haben sich damit schon auf den Weg und gute Erfahrungen gemacht“, weiß Hasenberg. Insgesamt stehen an Wittener Gymnasien aktuell 275 Tablets zur Verfügung, an den Gesamt- und den Realschulen je 60, an den Grund- und Förderschulen je 15 – bei insgesamt 27 Schulen und etwa 9200 Schülern.
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Nicht nur bei der Auswahl der neuen Geräte, sondern bei der gesamten digitalen Entwicklung unterstützt Medienpädagogin Tanja Lübbers inzwischen die Stadt. Das für diese Marke relativ günstige iPad mit virtueller Tastatur sei leicht und intuitiv zu bedienen. Auch eine Schreib-Software sei bereits installiert, nennt sie die Vorteile des gewählten Modells gegenüber Laptops. „Die wollen die Schulen nicht.“
Schulen in Witten entscheiden selbst über Einsatz der Geräte
Sind die 1400 Tablets da, werden sie an die Schulen verteilt. Diese kümmern sich dann darum, wie die Geräte eingesetzt werden. Im Falle eines zweiten Lockdowns oder wenn etwa ganze Klassen in Quarantäne müssen, sollen Schüler ohne eigenes Tablet kostenlos damit versorgt werden. Ansonsten, so EDV-Chef Hasenberg, könne es auch zum Unterricht in der Schule verwendet werden. Da müssen die Lehrer natürlich mitziehen.
Digitaler Fahrplan
Die Wittener Schulen sind in Sachen Digitalisierung gar nicht schlecht aufgestellt, lobt Medienpädagogin Tanja Lübbers. Immerhin seien alle 27 Schulen mit WLAN ausgestattet. „Das ist nicht selbstverständlich.“ Zwölf Grundschulen und zwölf Gymnasien arbeiten bereits mit Whiteboards. Desktop-PCs gibt es an allen Schulen: 623 an Grundschulen, 55 an Hauptschulen, 220 an Realschulen, 295 an Gymnasien, 81 an Förderschulen.
Tanja Lübbers und Andreas Hasenberg, Leiter der städtischen EDV, werden den Schulen den digitalen Fahrplan am kommenden Mittwoch, 26. August, ab 14 Uhr im Rathaus dann erstmals vorstellen.
Auch sie werden dank eines weiteren Fördertopfs langfristig mit Tablets ausgestattet. Doch zuvor müssen alle Schulen ein so genanntes „technisch-pädagogisches Einsatzkonzept“ erarbeiten. Zusätzlich werden alle Lehrer anonym befragt, um im Umgang mit der Technik Fortbildungsbedarfe zu ermitteln. Außerdem wird es eine IT- und eine Gebäudebestandsaufnahme geben. Sämtliche Ergebnisse fließen in einen Medienentwicklungsplan ein.
Medienpädagogin: Digitalisierung bietet große Chance
Mitte nächsten Jahres sollen Konzept und Pläne stehen, damit über den Digital-Pakt des Bundes Anträge gestellt werden können. Werden sie bewilligt, können Netzwerkstrukturen geschaffen, das WLAN optimiert, Serverstrukturen verbessert und schulgebundene Hardware wie etwa Beamer oder Whiteboards installiert werden. „Die Digitalisierung bietet eine große Chance“, sagt Medienpädagogin Lübbers. „Es ist wichtig, dass sich alle beteiligen.“
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