Witten. Vier Shisha-Bars wurden bei der Razzia am Samstagabend in Witten überprüft. Festgestellt wurden Verstöße gegen die Bau- und Corona-Verordnung.
Mit einem Großaufgebot haben am Samstagabend Polizei und Zoll auch vier Sisha-Bars in Witten kontrolliert. Fündig geworden sind die Fahnder in der Ruhrstadt aber nicht, lediglich Verstöße gegen die Bau- und die Corona-Schutz-Verordnung wurden festgestellt. Razzien gegen organisierte Clan-Kriminalität gab es in ganz NRW, etwa auch in Bochum, Duisburg und Essen.
Mit mehreren Fahrzeugen fuhren Polizei, Zoll, Steuerfahndung und Stadt gegen 21 Uhr etwa vor einer Bar an der Lutherstraße vor, wie mehrere Augenzeugen übereinstimmend berichten. Etwa zehn Einsatzfahrzeuge hätten sich die Lutherstraße hoch aneinander gereiht. „Der Laden wurde richtig auseinandergenommen“, berichtet eine Augenzeugin. Jeder Anwesende habe seinen Personalausweis zeigen müssen, einige seien auch durchsucht worden. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, erzählt die junge Frau.
In Witten wurde bei Razzia keine unverzollter Tabak gefunden
Im Blickpunkt der Fahnder waren auch zwei weitere Sisha-Bars in der Innenstadt sowie eine in Annen. Insgesamt überprüften die Beamten in Witten 102 Personen. Unverzollter Tabak wurde bei den Kontrollen aber laut Polizeibericht nicht gefunden.
Seitens der Stadt wurden jeweils zwei Verstöße gegen die Bauordnung sowie gegen die Corona-Schutz-Verordnung festgestellt. Die Untersuchungen verschiedener Ämter, etwa wegen Schwarzarbeit oder Steuerhinterziehung würden aber noch andauern, so Polizeisprecher Volker Schütte. Welche Bars gegen die Bauordnung verstoßen haben und was genau bemängelt wurde, darüber konnte die Polizei keine Angaben machen.
20 Kilogramm Tabak in Bochum sichergestellt
Erfolgreicher war die Aktion in der Nachbarstadt Bochum. Dort wurde schwerpunktmäßig in der Brüderstraße im Bermuda Dreieck kontrolliert, die für ihre Shisha-Bars bekannt ist. Die Polizei beschlagnahmte dort nach eigenen Angaben knapp 20 Kilogramm Tabak. In Herne, wo zwei Lokale kontrolliert wurden, fanden Zollbeamte eine geringfügige Menge unverzollten Tabaks.
Für das Polizeipräsidium Bochum war es der 29. Einsatz dieser Art. Seit rund drei Jahren wird die organisierte Clankriminalität verstärkt in den Fokus genommen. Seitdem wurden in Bochum, Herne und Witten über 1.000 Kilogramm unverzollter Tabak sichergestellt und mehrere hundert Strafanzeigen geschrieben.
Razzia im November 2019
Ende November hatte es die letzte Razzia in Witten gegeben. Damals waren auch vier Bars überprüft worden. Die Polizei stellte „enorme Hygieneverstöße“ in einem Lokal fest, woraufhin der Getränkeausschank untersagt wurde. In einer anderen Bar legten die Beamten der Lebensmittelkontrolle eine Eismaschine still – ebenfalls wegen „Hygienemängeln“. In zwei Bars stellten die Ermittler nach eigenen Angaben mehrere Tabakdosen sicher und übergaben sie dem Zollamt. Bei einem mit Haftbefehl gesuchten Besucher einer Bar klickten außerdem die Handschellen.
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