Bochum/Herne/Witten. Polizei und Zoll haben bei einer Razzia gegen Clan-Kriminalität 16 Lokale in Bochum, Herne und Witten kontrolliert und Tabak sichergestellt.

Polizei und Zoll sind am Samstagabend gegen kriminelle Clans in Bochum, Herne und Witten vorgegangen. Vor allem im Kneipenviertel Bermudadreieck stellten die Ermittler Shisha-Tabak sicher. Insgesamt wurden 197 Personen kontrolliert, verteilt auf zehn Lokale in Bochum, vier in Witten und zwei in Herne.

Im Rahmen der Razzia kontrollierten die Beamten außerdem 204 Fahrzeuge, erhoben dabei 32 Verwarnungsgelder und schrieben sieben Anzeigen sowie Berichte an die Straßenverkehrsämter.

Kontrollen in der Bochumer Brüderstraße – Shisha-Tabak sichergestellt

Gegen 21 Uhr fuhr ein knappes Dutzend Fahrzeuge der Polizei und des Zolls über die Kerkwege am Bermudadreieck vor. Schwerpunkt der Kontrollen war die Brüderstraße, die für ihre Shisha-Bars bekannt ist. Laut Polizeibericht wurden knapp 20 Kilogramm Tabak beschlagnahmt.

Polizeifahrzeuge stehen in der Brüderstraße in Bochum. Hier wurden mehrere Shisha-Bars kontrolliert.
Polizeifahrzeuge stehen in der Brüderstraße in Bochum. Hier wurden mehrere Shisha-Bars kontrolliert. © Funke Medien NRW | Stefan Meinhardt

Außerdem kontrollierte die Polizei 50 Personen. Es gab mehrere Strafanzeigen, „die meisten davon wegen Schwarzarbeit“, so die Polizei Bochum. Bei fünf Personen wurden Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung festgestellt. Zuletzt gab es im Februar eine Razzia im Bermudadreieck.

Polizei war auch in Herne und Witten im Einsatz

Auch in Herne gingen die Ermittler vor, fanden aber nur „eine geringfügige Menge unverzollten Tabaks“. Die Stadt ahndete einen Verstoß gegen die Corona-Schutzverordnung.

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Von Matthias Korfmann und Gerd Niewerth

Die meisten Personen wurden in Witten kontrolliert, insgesamt 102. Funde wie in Bochum und Herne gab es hier aber nicht. Die Stadt stellte zwei Verstöße gegen die Bauordnung sowie gegen die Corona-Schutzverordnung fest.

Landesregierung geht verstärkt gegen Clan-Kriminalität vor

Razzien gab es am Samstag auch in anderen Städten, zum Beispiel in Essen und Duisburg. Die NRW-Landesregierung fährt seit über zwei Jahren einen harten Kurs gegen Clankriminalität. Das Landeskriminalamt hatte im Mai 2019 das erste Lagebild zur Clankriminalität in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Demnach sah die Polizei in NRW 104 Clans mit kriminellen Mitgliedern am Werk.

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Allein in den Jahren 2016 bis 2018 sollen rund 6500 Verdächtige aus der Szene für mehr als 14.000 Straftaten verantwortlich gewesen sein. (mein mit dpa)