Witten. Verstöße gegen die Maskenpflicht in Bus und Bahn sollen härter geahndet werden. Halten sich die Menschen in Witten an die Regeln?
„Bitte halten Sie sich an die Maskenpflicht an den Haltestellen und in den Bussen.“ Dieser Text steht am Busbahnhof in Witten direkt unter den Fahrzeiten. Zu überlesen ist er nicht – jedem muss klar sein, was er zu tun hat. Die meisten schein dies zu beherzigen. Der Bus kommt, die Fahrgäste setzen ihre Masken auf und steigen ein.
Marie-Luise Schymocha aus Witten fährt täglich Bus. Es beruhigt sie, dass die meisten die Maske tragen. „Es gibt zwar auch ein paar junge Leute, die sich nicht dran halten. Auch an den Haltestellen tragen die Leute die Maske weniger.“ Schymocha stelle sich dann aber einfach etwas abseits. Es käme zudem darauf an, in welchem Stadtteil der Bus unterwegs ist.
Menschen in Witten und Umgebung befolgen die Maskenpflicht größtenteils
Grundsätzlich seien die Fahrgäste im Ennepe-Ruhr-Kreis sehr diszipliniert, versichert Peter Bökenkötter, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER). Erst in dieser Woche habe man eine positive Bilanz gezogen. Das kann auch die Bogestra bestätigen. Sprecher Christoph Kollmann kann „betriebsweit keine abweichende Entwicklung“ feststellen.
„Ich kann mich nur bei unseren Fahrgästen bedanken, dass sie so diszipliniert sind“, sagt Bökenkötter. Es sei besser, den Großteil hervorzuheben, der sich vorbildlich verhält, als auf die wenigen Maskenverweigerer draufzuhauen.
Vereinzelt gibt es aber auch in Witten Menschen, die es mit der Maskenpflicht nicht so ernst nehmen. Als die Linie 379 in Richtung Sprockhövel in den Busbahnhof einfährt, steigt eine Frau aus, die ihren Mund-Nasen-Schutz nur wirkungslos unter dem Kinn hängen hat.
Busfahrer der Bogestra kann positive Bilanz nicht bestätigen
Von solchen Erfahrungen kann auch ein Busfahrer der Bogestra, der namentlich nicht genannt werden möchte, berichten. „Es hält sich fast keiner dran. Auf einer Linie gibt es bestimmt 20 bis 30 Verstöße“, sagt er. Erst am Morgen sei ein junges Paar mit Kaffee und Essen eingestiegen und hätte es sich ohne Maske in der letzten Reihe bequem gemacht. Zudem befürchte er, dass sich das Ganze durch den Schulstart in der kommenden Woche verschlimmert.
Ein Fahrkartenkontrolleur der Bogestra, der ebenfalls nicht genannt werden will, kann die Ausführungen seines Kollegen nicht bestätigen. „Nach meinen Eindrücken halten sich 90 bis 95 Prozent der Fahrgäste an die Vorgaben.“
Verkehrsunternehmen können Bußgeldmaßnahmen nicht durchsetzen
Für die Leute, die dagegen verstoßen, gelten nun aber schärfere Regeln. Das Land Nordrhein-Westfalen
hat angekündigt, Verstöße gegen die Maskenpflicht mit 150 Euro zu ahnden. Bisher wirft die VER Maskenverweigerer konsequent aus dem Bus. „Das klappt auch ganz gut. Normalerweise reicht es aber schon, die Menschen kurz auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen“, sagt Bökenkötter.
Die Ankündigung, härter durchzugreifen, begrüße er grundsätzlich. Die Frage sei nun, wie es durchgesetzt wird. „Die Unternehmen selbst haben kein Recht, die Bußgelder zu verhängen. Das können nur Polizei und Ordnungsamt.“
Zurück zum Busbahnhof. Die wenigsten Leute warten hier wirklich mit Maske. Beim Einstieg wird sie jedoch brav aufgesetzt. Bleibt das so, müssen die Fahrgäste auch das Bußgeld nicht fürchten.Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus Witten