Witten. Ein ständiges Ärgernis für Anwohner in Witten-Annen ist die mangelnde Straßenreinigung. Dass jetzt gerade ordnungsgemäß gefegt wird, hat Gründe.
Seit Monaten haben sich Anwohner in Annen über die unregelmäßige Reinigung ihrer Straßen durch die Stadt geärgert. „Annen verlottert“, so hat es Jürgen Dieckmann formuliert. Beatrix Engelmann hat die Situation kurzerhand auf Facebook öffentlich gemacht – und ist im Moment zufrieden: „Seitdem wird regelmäßig gefegt“, sagt die Anwohnerin der Otto-Laue-Straße.
Viel Zustimmung habe sie geerntet, als sie ihrem Unmut in den sozialen Medien Luft machte. Denn offenbar gibt es auch andernorts immer wieder Probleme mit der Beseitigung von Laub und Müll. Beatrix Engelmann machen vor allem die alten Linden zu schaffen, die an der riesigen Wiese vor ihrem Haus stehen. Deren Blüten liegen gerade haufenweise auf den Fahrbahnen und Bürgersteigen – überall dort, wo es die Bäume gibt. Auch die Freiligrathstraße etwa ist derzeit übersät mit den braunen Blättern.
Anwohner in Witten-Annen würden die Reinigung auch selbst übernehmen
Beatrix Engelmann muss übrigens fegen, obwohl die Stadt nun ordnungsgemäß reinigt. „Wir sind eine winzige Anliegerstraße ohne Bürgersteige und dazu angehalten, einen ein Meter breiten Streifen von Laub und gegebenenfalls Schnee frei zu halten.“ Nachbarn hätten schon bei der Stadt beantragt, die Reinigung komplett selbst zu übernehmen. Das sei ihnen nicht gewährt worden. „Die Gebühren wollen sie dann doch kassieren.“
Auch Jürgen Dieckmann, der an der Westfeldstraße wohnt und sich seit Jahren für ein liebenswertes Annen einsetzt, nimmt den Besen regelmäßig selbst in die Hand. „Ich mache jeden Montag sauber.“ Nicht nur das: Seit November habe er dokumentiert, wann die städtische Straßenreinigung vor Ort ist. Sein Fazit: Manchmal sei wochenlang nichts passiert. Oder der Dreck sei einfach in die Gullys gefegt worden. Ihn ärgere außerdem, dass die Bürgersteige voller Unkraut seien.
Stadt Witten: Straßen werden unterschiedlich oft gereinigt
Nun hat die Stadt offenbar reagiert – wohl auch als Resonanz auf eine Anfrage der WBG, die nach einem Ortstermin dringenden Handlungsbedarf im Viertel sah. „Die Straßen werden insgesamt unterschiedlich oft gereinigt, die Häufigkeit ist in der Anlage der Straßenreinigungssatzung festgelegt“, so Stadtsprecher Jörg Schäfer. Demnach werde z.B. die Freiligrathstraße zweimal und die Otto-Laue-Straße einmal pro Woche gereinigt. „Ausnahmen davon sind möglich.“ Gründe dafür könnten etwa ein hoher Krankenstand, defekte Kehrmaschinen oder auch Feiertage sein.
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