Witten. . Die Straßenreinigungsgebühr steigt, die Müllabfuhr wird billiger. Bei der Hundesteuer haben Stadt und Politik inzwischen Beißhemmungen.

Neues Jahr, neue Tarife: Die Redaktion gibt einen Überblick, was sich 2018 bei den städtischen Abgaben ändert – und was nicht.

Straßenreinigung

Die Straßenreinigungsgebühr ist fast (siehe Regenwasser) die einzige Abgabe, die steigt: in einer Anliegerstraße von 2,14 Euro auf 2,39 Euro – pro Bordstein-Meter bei wöchentlicher Reinigung. Bei zehn Metern Bordstein zahlt der Hauseigentümer also 2,50 Euro (10 x 0,25 Euro) mehr im Jahr. Aber: An Ruhr- und Hauptstraße zum Beispiel kommt die Kehrmaschine fünfmal die Woche. Dort steigt der Meterpreis von 1,79 auf 1,99 Euro. Bei zehn Metern Bordstein kassiert die Stadt dort zehn Euro (10 x 5 x 0,20 Euro) mehr. Gründe für die Erhöhung? Der Kämmerer verweist auf die allgemeine Kostesteigerung im Öffentlichen Dienst, beim Gehaltstarif zum Beispiel. Und die Rücklagen in diesem Bereich seien aufgebraucht.

Müllabfuhr

Hier werden die Wittener leicht entlastet. Die Jahresgebühr für die für vier Personen übliche 120-Liter-Tonne inklusive Biotonne sinkt um 5,04 Euro auf 159,36 Euro. Bei der 60-Liter-Tonne zahlt man 119,52 Euro – 3,72 Euro weniger. Die 120-Liter-Tonne schlägt mit 239,04 Euro zu Buche – minus 7,44 Euro. Hier hatte die Stadt Rücklagen. Die Entsorgung ist Kreis-Sache. Die Kosten dafür bleiben „moderat“ – sie machen die Hälfte der Müllgebühr aus.

Entwässerung

Die Abwasser-/Schmutzwassergebühr sinkt um 5 Cent auf 2,95 Euro/m3. Die Regenwasser-/Niederschlagsgebühr steigt um einen Cent auf 1,48 Euro/m3. Ein Haushalt mit 200 m3 Frischwasserverbrauch und 130 qm versiegelter Fläche spart im Jahr (590 Euro) zehn Euro beim Abwasser, legt beim Regenwasser (193,70 Euro) 1,30 Euro drauf. In der Summe zahlt er 783,70 Euro. Wie alle Gebühren dürfen diese nur kostendeckend berechnet werden. Bei der Entwässerung wird oft angepasst. Seit 2012 wird Abwasser teurer, Regenwasser billiger. Beim Musterhaushalt gleicht sich das aus: Er entrichtete 2012 zusammen 787,80 – fünf Euro mehr als heute.

Hundesteuer

Die Fiffi-Taxe bleibt im zweiten Jahr unverändert, aber das ist ein kleines Politikum. Seit 2016 berappt man für einen Hund 138 Euro, bei zwei Tieren für jedes 210 Euro, bei drei für jedes 258 Euro. Eigentlich sollte die Steuer seit 2015 jedes Jahr um sechs Euro pro Tier steigen – beschlossene Sache für die Haushaltssanierung. Doch nach dem Schock bei der Grundsteuer, die 2016 von 690 auf 910 Punkte „explodierte“, wollte die Politik den Bürgern 2017 kein weiteres Ungemach bereiten. Für 2018 hat die Stadt erst gar keine Erhöhung mehr vorgeschlagen.

Sonstiges

Die Vergnügungssteuer ist seit 2014 unverändert. Die Kommune greift in Spielhallen 22 Prozent der Einspielerlöse ab, in Kneipen 16 Prozent. Die Friedhofsgebühren hatte die Stadt 2015 – nach elf Jahren Pause – um 27 Prozent erhöht. Das Reihengrab kostet seitdem 1280 statt zuvor 953 Euro. Dieser Tarif bleibt – vorerst. Doch die Gemeindeprüfungsanstalt hat die Stadt schon darauf hingewiesen, dass sie in diesem Bereich defizitär wirtschaftet.

>> Stadtwerke erhöhen den Strompreis

Der Strompreis (Grundversorgung) steigt um 1,05 Cent auf 28,48 ct/kWh brutto. Der Grundpreis bleibt. Das entspricht einem monatlichen Mehraufwand von 2,45 Euro (plus 3,3 %) in einem Haushalt mit 2800 kWh pro Jahr.

Die letzte Erhöhung war 2014. Die Stadtwerke verweisen darauf, dass die Netzbetreiber eine Anhebung der Netzkosten um mehr als einen Cent pro Kilowattstunde angekündigt haben. Die Erdgas- und Trinkwassertarife bleiben stabil.