Witten. Ein Neubau mit 17 Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft Mitte hat Experten nach Vormholz gelockt. Das Gebäude kommt ohne Fassadendämmung aus.
Am 1. März 2019 starteten die Bauarbeiten in Vormholz. An der dortigen Otto-Hue-Straße sind seither 17 neue Wohnungen entstanden, die die NRW-Bank mit 2,4 Millionen Euro öffentlich gefördert hat. Bauherr ist die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte, die stolz auf ihren innovativen Neubau ist. Auf eine Wärmedämmung der Hausfassade kann verzichtet werden, weil mit Mineralfaser gefüllte Ziegelsteine für die notwendige Dämmung sorgen.
Bei einer Fassadendämmung mit Polystyrol (Styropor) falle bei einem Abriss irgendwann einmal Sondermüll an, erklärt Gerhard Rother, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft. Dies sei mit den wärmedämmenden Ziegeln nicht der Fall. Für Energieeffizienz sorgen eine Gasbrennwertanlage und eine auf dem Dach platzierte Luftwärmepumpe, die die Heizwärme und die Warmwasserversorgung des Gebäudes sicherstellen.
Die ersten acht Wohnungen konnten bereits im Januar bezogen werden
Ein Bauprojekt, das Anfang Juli den Präsidenten des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Axel Gedaschko, nach Witten zog. Das Thema: Klima-, Energie- und Umweltschutz. Gedaschko schaute sich gemeinsam mit Alexander Rychter, Direktor des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland-Westfalen, innovative Projekte von elf Wohnungsunternehmen in NRW an. Darunter auch den Neubau der Wohnungsgenossenschaft Mitte an der Otto-Hue-Straße 12.
Für das in einer Siedlung entstandene Wohnhaus, das direkt gegenüber der Horst-Schwartz-Sporthalle liegt, wurde ein in die Jahre gekommenes Zweifamilienhaus abgerissen. Das Haus gehörte der Wohnungsgenossenschaft. Der bereits komplett vermietete Neubau konnte in nur knapp 18 Monaten fertiggestellt werden. Eine Zeitersparnis: Es wurden bereits komplett vorgefertigte Wände eingebaut. Die ersten acht Wohnungen konnten schon im Januar bezogen werden. Die weiteren neun Wohnungen sollen zum 1. Oktober bezugsfertig sein.
Die Quadratmeterpreise liegen bei 5,25 Euro und 5,70 Euro
Für den Bau der Wohnungen, die zwischen 55 und 97 Quadratmeter groß sind, investierte die Wohnungsgenossenschaft selbst rund 1,6 Millionen Euro. Die öffentliche Förderung macht einen Quadratmeter-Mietpreis von 5,25 Euro (kalt) in den bereits bewohnten Wohnungen möglich. „Die weiteren Wohnungen werden 5,70 Euro kosten", so Frank Nolte, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft.
Noltes nächstes großes Projekt: An der Bellerslohstraße möchte die Genossenschaft für die eigene Nutzung ein viergeschossiges Bürogebäude errichten. Der bisherige Sitz am Dieckhoffsfeld ist zu klein geworden. Vorstand Gerhard Rother: „Der Bauantrag für unser Bürogebäude liegt seit dem Frühjahr bei der Stadt." Gebe es hierfür grünes Licht, werde man mit dem Bau beginnen.
>>> Genossenschaft hat rund 160 Kita-Plätze geschaffen
Die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG wurde am 22. August 1895, vor 125 Jahren, gegründet. Sie ist das älteste und größte Wohnungsunternehmen in der Stadt. Der Bestand der Genossenschaft in Witten umfasst 1814 Wohnungen in 295 Häusern, 40 gewerbliche Einheiten sowie 405 Garagen und 643 Stellplätze.
Die Genossenschaft, die 2300 Mitglieder hat, hat in den letzten Jahren in Witten auch rund 160 Kita-Plätze geschaffen. In Vormholz möchte sie für die Stadt Räumlichkeiten für eine sechste Gruppe der Kita Vormholz schaffen - im ehemaligen Coop-Ladenlokal an der Vormholzer Straße. Dort sind bereits zwei Kita-Gruppen untergebracht.