Witten. 2020 wird an der Husemann- und Bergerstraße viel gebaut: Zwei Hotels sind geplant, das Berufskolleg wird saniert. Die SPD befürchtet lange Staus.
Der Verkehr auf der Wittener Husemannstraße ist bereits jetzt so dicht, dass jede Einschränkung zu Staus führt – man denke an die Kirmes-Sperrungen. Im kommenden Jahr aber sind gleich mehrere Bauarbeiten auf der Achse Husemann- und Bergerstraße geplant: Zwei Hotelneubauten entstehen am Parkhotel und am Hauptbahnhof. Außerdem wird das Berufskolleg saniert. Die SPD befürchtet Staus und Probleme für die Anwohner. Denn während der Bauphase fallen die Parkplätze weg.
Der Startschuss für die Arbeiten am Berufskolleg soll im Frühjahr 2020 erfolgen. Auf dem Plan steht dann der Umbau von fünf Gebäuden in vier Bauabschnitten. Um den Betrieb des Berufskollegs, das von mehr als 3000 Schülern besucht wird, aufrechterhalten zu können, setzt der Ennepe-Ruhr-Kreis auf eine Containeranlage. Diese wird dreigeschossig sein und auf dem Parkplatz der Schule an der Husemannstraße aufgestellt. Die hierfür notwendigen Arbeiten beginnen bereits Anfang 2020.
Drei Baumaßnahmen müssen koordiniert werden
Die Störungen während der Bauzeit „müssen im Interesse der Schule, der Anwohner und aller Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich gehalten werden“, fordern die SPD-Ratsmitglieder Frank Krebs, Beate Gronau und Petra Schubert. Angesichts der starken Verkehrsbelastung auf der Husemannstraße haben sie nun, noch vor Baubeginn, eine gemeinsame Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt. Geklärt werden soll etwa, wie der Anlieferverkehr geregelt ist.
„Ganz konkret möchten wir wissen, wann genau nun Baubeginn ist, wie lange die Arbeiten dauern sollen und seit wann dieser Zeitplan schon bekannt ist“, erklärt Frank Krebs. Er erinnert daran, dass auch zwei Neubauten an der Bergerstraße angedacht sind – einer ist am Parkhotel geplant, außerdem soll ein neues Hotel am Hauptbahnhof entstehen. Diese drei Baumaßnahmen im nahen Umfeld müssen „zeitlich koordiniert werden“, fordert Frank Krebs.
Brandschutz und Aufstockung
Am Berufskolleg sind Brandschutz-Arbeiten geplant, wie das Erneuern der Brandmeldeanlage, das Bilden von Brandabschnitten und der Austausch von Bauteilen, die nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Feuer sind. Parallel soll die Trinkwasserinstallation modernisiert werden.
Außerdem soll das E-Gebäude saniert und um eine Etage aufgestockt werden. Werkstätten und Laborräume werden erneuert, die Cafeteria erweitert und umgebaut. Zudem werden einzelne Klassenräume verlegt und Raumzuschnitte verändert.
Große Sorge gilt auch der Parksituation. Für die Container wird der Parkplatz vor der Schule wegfallen. Dort finden zwar nur 40 Pkw Platz – angesichts der 1800 Schüler, die zu Spitzenzeiten das Berufskolleg zeitgleich besuchen, ein I-Tüpfelchen. Außerhalb der Schulzeiten parkten dort aber auch gern die Anwohner, denn Stellplätze sind an der Husemann- und in den Anliegerstraße rar gesät. „Die Anwohner müssen vor wildem Parken geschützt werden“, fordert darum die SPD.
Lehrer müssen längeren Fußweg in Kauf nehmen
Bauträger der Sanierungsmaßnahme ist der Kreis. Dessen Sprecher Ingo Niemann betont, dass der Wegfall der Parkplätze durch ein Alternativangebot mit 51 Stellplätzen ausgeglichen werden soll. Hier befinde sich die Kreisverwaltung aktuell in der Endabstimmung mit der Stadt Witten. „Die Parkplätze werden während der Schulzeit fast ausschließlich durch die Lehrkräfte genutzt“, erklärt er. „Sie sind während der Bauphase aufgerufen und angehalten, den Alternativparkplatz zu nutzen, einen weiteren Fußweg inklusive.“
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Auch der Leiter des Kollegs, Olaf Schmiemann, sieht die Situation entspannt. „Unsere Schüler parken bis hin zur Feuerwehr oder am Saalbau. Und einige wenige parken an der Husemannstraße, wo man aber nur mit Parkscheibe stehen kann.“ Er glaubt: „Das wird einen Verdrängungswettbewerb nach sich ziehen. Wer später kommt, muss eben noch weiter weg parken.“ Für Schüler und Lehrkräfte sei vielmehr entscheidend, dass die Sanierung der maroden Schulgebäude endlich angegangen wird. Das vordere Gebäude des Berufskollegs sehe von der Straße aus ansehnlich aus. „Aber gucken Sie mal ins Innere oder auf unser E-Gebäude im Innenhof. Das ist furchtbar.“