Witten. In der Warteschlange bei Kaufland in Witten kann es eng werden. Zwei Kundinnen ärgern sich. Sie wünschen sich bessere Kontrollen am Einlass.

Bedrückende Nähe statt 1,50 Meter Abstand - so beschreiben zwei Kundinnen einen Einkauf bei Kaufland in Witten. Besonders die Situation an den Kassen ist den Frauen, die jeweils zu unterschiedlichen Zeiten einkaufen waren, ein Dorn im Auge. „Es waren nicht alle Kassen geöffnet, die Leute standen bis zur Süßwarenabteilung“, sagt Susanne P. Und das dicht gedrängt, wie die 47-Jährige schildert.

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Niemand habe sich an die Abstandsmarkierungen für die Warteschlangen gehalten. Und selbst wenn, klagt die Kundin – vom Nebenmann in der Schlange sei man ohnehin nicht 1,50 Meter entfernt gewesen. Dicht gedrängt von allen Seiten habe sie darauf gewartet, zur Kasse zu kommen, so Susanne P.. Regelrecht schockiert sei sie von der Situation dort gewesen.

Kundin: Warum wurde Zugang zu Supermarkt in Witten nicht begrenzt?

„Warum wurde der Zugang zum Supermarkt nicht begrenzt?“ fragt sich die Angestellte, die unter einer Lungenvorerkrankung leidet und deshalb während der andauernden Corona-Pandemie besonders vorsichtig ist. Bei ihrem Besuch war es ein Werktag, kurz vor 18 Uhr. „Es muss doch bekannt sein, dass das eine Stoßzeit ist, zu der besonders viele Kunden kommen.“ Am Eingang habe niemand kontrolliert. Auch seien viele Menschen ohne Einkaufswagen im Laden unterwegs gewesen. „Das minimiert den Abstand ja gleich noch einmal.“

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Ähnliche Szenen beschreibt eine zweite Kundin: Kassenschlangen durch den halben Markt und lange Wartezeiten. „Ich stand ewig an der Kasse, bestimmt eine halbe Stunde“, sagt die Stockumerin. Auch die 73-Jährige hat den Eindruck, dass „niemand aufpasse“ oder den Einlass regle. „Es waren einfach zu viele Menschen.“ So seien alle Einkaufswagen weg gewesen. Trotzdem hätten weiter Kunden den Markt betreten.

Auch andere Supermärkte in Witten lassen Kunden ohne Einkaufswagen rein

Auch andere Supermärkte in der Stadt handhaben den Einlass schon wieder etwas lockerer und verpflichten die Kunden nicht mehr dazu, einen Wagen mitzunehmen. Die Regulierung des Einlasses über die Anzahl der Einkaufswagen sei ohnehin nicht vorgeschrieben, teilt das Ordnungsamt mit. Die Coronaschutzverordnung gebe lediglich vor, dass eine Steuerung des Zugangs und die Einhaltung der Abstandsregeln erfolgen muss. Wie dies dann im Detail aussieht, sei nicht vorschrieben. Beim Ordnungsamt seien aber auch schon Beschwerden über Supermärkte eingegangen. Um welche es sich dabei handelt, teilt die Stadt nicht mit.

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Kaufland teilt auf Nachfrage mit, dass man alle behördlich auferlegten Hygiene – und Sicherheitsverordnungen umsetze. Mit Plakaten, Bodenmarkierungen und Durchsagen bitte man die Kunden um gegenseitige Rücksichtnahme und Einhaltung der geforderten Abstände. In der Regel würden Kassen versetzt geöffnet, so dass die Kunden im Zugangsbereich vor den Kassen genügend Abstand einhalten können. „Viele notwendige Verhaltensregeln haben sich bei den Kunden mittlerweile gut eingespielt, so dass wir in vielen Filialen auf den Einsatz von Sicherheitsdiensten verzichten können und damit wieder etwas mehr zur Normalität zurückkehren“, heißt es.

Für die beiden Wittener Kundinnen ist das ein schwacher Trost. Sie meiden vorerst lange Warteschlangen an der Breite Straße.

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