Witten. Ein Supermarkt in Witten wollte eine Seniorin mit Krücken nur mit Einkaufswagen hinein lassen - was sie nicht konnte. Wie der Markt das erklärt.
Die verschärften Einlassregeln in Supermärkten sorgen in Witten bei einigen Kunden für Verärgerung. Eine besonders rigorose Handhabung in einem Markt in Innenstadtnähe prangert ein 84-Jähriger an. Dort wollten er und eine Bekannte gemeinsam einkaufen gehen. Die 87-Jährige geht an Krücken, sollte aber dennoch auf Anweisung des Sicherheitspersonal selbst einen Einkaufswagen schieben, wie der Senior berichtet.
"Sie ist froh, wenn sie überhaupt irgendwie zurecht kommt", schimpft der Rentner. Die Seniorin habe drei schwere Rücken-Operationen hinter sich. Einen Einkaufswagen hatten die beiden Senioren schon, jedoch habe der Security-Mitarbeiter darauf bestanden, dass beide einen Wagen in den Markt mitnehmen müssten. "Ich bin seit Jahrzehnten Kunde dort, aber künftig werde ich woanders einkaufen gehen", so der 84-Jährige.
In Wittener Supermarkt braucht jeder Kunde einen eigenen Wagen
Die Marktleitung bestätigt auf Nachfrage, dass jeder Kunde derzeit einen eigenen Wagen schieben müsse. Denn über die Zahl der Einkaufswagen regelt der Markt, wie viele Kunden er hinein lässt. Sind alle Wagen weg, müssen weitere Kunden erstmal warten.
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Mit den Regeln wolle man niemanden verärgern, sondern Kunden und Angestellte schützen, heißt es seitens des Supermarktes. So seien die Menschen auch angehalten, alleine einkaufen zu gehen - zum Schutz aller. Gerade für Risikogruppen wie ältere Menschen könne dann der Wagen zugleich Abstandshalter und Gehhilfe sein. Senioren mit Rollatoren dürfen diesen aber weiterhin mit in den Markt nehmen und brauchen dann auch keinen Einkaufswagen.
Supermarkt will seine Mitarbeiter schützen
"Wir müssen auch darauf schauen, dass unsere Mitarbeiter gesund bleiben", betont der Marktleiter. "Denn sonst geht bald gar nichts mehr." Für die neuen Regelungen habe er sowohl positive als auch negative Resonanz der Kunden erhalten.
Schon einmal gab es in dieser Woche Ärger mit verschärften Zugangsregeln für Kunden in einem anderen Wittener Supermarkt. Zwei Mütter erzählten, dass sie ihre Kinder nicht mehr mit zum Einkaufen nehmen durften.
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