Witten. Zu trocken und zu warm war der Frühling in Witten in diesem Jahr. Die Talsperren sind laut Ruhrverband leerer als sonst, aber gerüstet.

Der Frühling war in diesem Jahr in Witten ebenso wie im gesamten Einzugsgebiet der Ruhr außergewöhnlich trocken. Das haben die Auswertungen des Ruhrverbands ergeben. Im Mai fiel weniger als ein Drittel des für diesen Monat üblichen Niederschlags.

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Zwar wies der März, vor allem bedingt durch die nasse erste Monatshälfte, noch einen Niederschlagsüberschuss von neun Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel auf. Dafür fielen im April 62 Prozent und im Mai sogar 69 Prozent weniger Regen als gewöhnlich.

Nur 134 Millimeter Niederschlag im Frühling 2020

Insgesamt kam der Frühling 2020 im Einzugsgebiet der Ruhr auf 134 Millimeter Niederschlag. Das waren 40 Prozent weniger als im Durchschnitt. Noch weniger Niederschlag in einem Frühjahr hatte es an der Ruhr seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1927 erst vier Mal gegeben.

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Mit einer mittleren Temperatur von 8,9 Grad war das Frühjahr auch um 0,9 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum von 1981 bis 2010. Dabei war der Mai kälter als sonst (-0,7 Grad), der März etwas wärmer ( + 0,9 Grad). Der April war sogar um 2,4 Grad wärmer als das langjährige Mittel.

Talsperren sind zu 88 Prozent gefüllt

Weil schon ab Mitte März die Niederschläge ausblieben, sei am Pegel Villigst Anfang April und an der Mündung Ende April eine „Zuschusspflicht“ aus den Talsperren nötig gewesen: Seit Einführung des Ruhrverbands-Gesetzes von 1990 habe es nur im April und Mai 2011 eine noch höhere Anzahl zuschusspflichtiger Tage gegeben, teilt der Ruhrverband mit. Die vorgeschriebenen Mindestabflüsse in der Ruhr seien im Frühjahr 2020 jederzeit eingehalten worden.

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Der Gesamtfüllstand aller Talsperren habe am Ende des meteorologischen Winters (29. Februar 2020) bei 92,7 Prozent gelegen. Im vergleichsweise nassen März sei er weiter angestiegen, um Anfang April mit gut 96 Prozent seinen bisher höchsten Stand in diesem Jahr zu erreichen.

Seither sei der Füllstand aufgrund der erforderlichen höheren Talsperrenabgaben nahezu kontinuierlich zurückgegangen – bis auf knapp 88 Prozent am 31. Mai. Damit waren Ende Mai rund 17 Millionen Kubikmeter weniger Wasser in den Talsperren gespeichert als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2019. Gegenüber dem langjährigen Mittel für die Jahreszeit seien es zwei Prozent weniger gewesen. Doch der Ruhrverband beruhigt: „Trotzdem ist das Talsperrensystem für eine mögliche witterungsbedingte Fortsetzung der Zuschusspflicht gut gerüstet.“

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