Witten. Wann das Freibad in Witten öffnet, ist immer noch unklar – obwohl das Land inzwischen festgelegt hat, welche Regeln zu beachten sind.
Dem Start der Freibadsaison in Witten steht eigentlich nichts mehr im Weg. Sogar das Wetter soll in den nächsten Tagen mitspielen. Und: Das NRW-Gesundheitsministerium hat am Wochenende nun endlich wie von den Betreibern gefordert die neuen Regeln für Freibäder veröffentlicht, die ab Mittwoch (20.5.) wieder öffnen dürfen. Doch reicht die Zeit aus, um die Vorgaben umzusetzen?
"Nein" heißt die Antwort von Stadtwerke-Sprecherin Isabell Raddatz. Denn zunächst müsse man prüfen, inwiefern die Maßnahmen in dem Freibad in Witten überhaupt umgesetzt werden können. So ist zum Beispiel die Anzahl der Badegäste begrenzt. Auf zehn Quadratmeter darf nicht mehr als ein Besucher kommen. Das Freibad in Annen hat eine Fläche von rund 32.000 Quadratmetern. Theoretisch könnten sich also bis zu 3200 Gäste an heißen Tagen eine Abkühlung verschaffen.
Begrenzte Besucherzahl im Freibad in Witten
Doch Isabell Raddatz rechnet mit einer deutlich kleineren Besucherzahl in diesem Jahr. "Es wäre schön, wenn alle Flächen flach und quadratisch wären", sagt sie. Denn das Freibad in Annen ist an einem Hang gelegen und die Liegewiese daher an manchen Stellen sehr steil. "Wir müssen prüfen, inwiefern diese Flächen mitgerechnet werden dürfen," sagt Raddatz. "Ich gehe davon aus, dass die maximale Besucherzahl eher im dreistelligen Bereich liegt." An richtig heißen Tagen in den Sommerferien kommen sonst bis zu 5000 Besucher.
Außerdem müssen die Betreiber dafür sorgen, das auf den Liegewiesen, in den Umkleiden und Duschen sowie im Becken ein Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten wird. Jeder Besucher muss seine Kontaktdaten hinterlassen und sich vor dem Betreten des Freibads die Hände waschen oder desinfizieren. "Wir arbeiten derzeit an einem Konzept", heißt es von den Stadtwerken. Bis zum 20. Mai schaffe man das aber keinesfalls. Im vergangenen Jahr hatte das Freibad am 11. Mai geöffnet.
Freibad in Sprockhövel öffnet im Mai
Auch in den Nachbarstädten müssen sich die Badegäste noch gedulden. Die Wasserwelten Bochum kündigten zum Beispiel an, dass es derzeit noch kein genaues Öffnungsdatum für die Freibäder gibt. Sie rechnen mit einer Vorlaufzeit von etwa drei bis vier Wochen, um die Abstands- und Hygieneregeln umsetzen zu können.
In Sprockhövel startet die Freibadsaison am 30. Mai – allerdings für maximal 100 Besucher gleichzeitig. Damit die Gäste Abstand halten, wurde das Schwimmbecken in drei Zonen unterteilt. Der Sprungturm bleibt gesperrt und auch das Springen vom Beckenrand ist untersagt. Alle Besucher müssen sich mit Name, Adresse und Telefonnummer registrieren. So kann im Fall einer Infektion nachvollzogen werden, wer zu welcher Uhrzeit in dem Schwimmbad war.
Info:
Anders als die Freibäder dürfen die Hallenbäder in NRW frühestens am 30. Mai öffnen. Die Vorgaben, die das NRW-Gesundheitsministerium am Wochenende veröffentlicht hat, gelten aber vorerst nur für die Freibäder. Ob die Regeln für die Hallen- und Spaßbäder nochmal anders ausfallen, steht noch nicht fest, heißt es von der Landesregierung.
Das Freizeitbad Heveney wird am 30. Mai noch nicht öffnen, sagt Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitmetropole Ruhr. Die Umsetzung der Abstands- und Hygieneregeln erfordere mehr Zeit.
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