Witten. Wittens Stadtwerke stunden klammen Firmen- und privaten Kunden Abschlags-Zahlungen. Das Annener Freibad kann im Mai vermutlich nicht öffnen.

Firmen, aber auch Bürger, die aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nicht in der Lage sind, ihre Energiekosten zu bezahlen, bieten die Stadtwerke Witten eine Stundung an. Sprecherin Isabell Raddatz: „Kleine Betriebe machen davon Gebrauch, zum Beispiel aus der Gastronomie, Privatleute bisher nur wenig."

Wer wann die monatlichen Abschläge nachzahlen kann, werde je nach Fall entschieden. Raddatz: „Wir betrachten da immer einen Monat, schauen, ob jemand zum Beispiel als Gastronom durch Außer-Haus-Verkauf Geld verdient." Größere Wittener Firmen machten von der Möglichkeit einer Stundung bislang keinen Gebrauch. „Diese Kunden zahlen keine Abschläge an uns, sondern immer monatlich das, was sie an Energie verbraucht haben."

Private Wittener Kunden benötigen derzeit mehr Energie

Bei den privaten Kunden sei festzustellen, dass deren Verbrauch derzeit steige, da Menschen aufgrund des Corona-Virus zum Beispiel von zu Hause aus arbeiten. Tipp der Stadtwerke: In solchen Fällen einmal über eine Erhöhung der Abschläge nachdenken, damit man später nicht mit einer hohen Nachzahlung eine böse Überraschung erlebe.

Stadtwerke-Sprecherin Isabell Raddatz: „Wer derzeit nicht in der Lage ist, seine Abschläge für unsere Energielieferungen zu bezahlen, kann sich an unsere Kundenhotline wenden (Tel. 02302/9173 600) oder sich per E-Mail mit uns in Verbindung setzen (Kundenservice@stadtwerke-witten.de)."

Im Freibad werden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt

Ein wichtiger Hinweis für alle Wasserratten. Am 15. März war der letzte Badetag in den Hallenbädern Annen und Herbede. Die Corona-Pandemie hatte eine Schließung der Bäder notwendig gemacht. Anfang oder Mitte Mai - je nach Wetterlage - würde zu normalen Zeiten das Freibad in Annen öffnen.

Die Stadtwerke gehen derzeit davon aus, dass das Schwimmvergnügen an der Herdecker Straße vorerst nicht stattfinden kann. Isabell Raddatz: „Wir müssen sehen, wie im Mai die behördlichen Anordnungen sind." Die Gesundheit der Badegäste und des Personals habe auf jeden Fall Vorrang. Derzeit werden im Freibad Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, die Grünflächen gepflegt. Das dort tätige Personal sei nicht in Kurzarbeit, so Raddatz.

Stadtwerke mussten Bäder mit rund 2,6 Millionen Euro bezuschussen

Das Freibad Annen, das aufgrund seiner schönen Lage auch Besucher aus Nachbarstädten anzieht, hatte im vergangenen Jahr 92.000 Gäste. Leider rund 20.000 weniger als im Jahr 2018, was Stadtwerke-Sprecherin Raddatz auf „auch kühlere Abschnitte des Sommers 2019" zurückführt. Die Bäder sind für die Stadtwerke ein jährliches Zuschussgeschäft - im vergangenen Jahr für alle drei Einrichtungen zusammen in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro, so Markus Borgiel, Hauptabteilungsleiter Vertrieb und Beschaffung. Bleibt zu hoffen, dass die diesjährige Freibad-Saison nicht komplett ausfällt.

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