Sprockhövel. Sprockhövel hat ein Konzept entwickelt, um den Infektionsschutz im Freibad sicherzustellen. Die Rutsche bleibt gesperrt, sonst gilt Folgendes:

Das Freibad in Sprockhövel wird Pfingsten wieder öffnen. Das erklärte ZGS-Leiter Ralph Holtze jetzt am Rande der Einweihung der neuen Breitwellenrutsche in Niedersprockhövel. Das Konzept der Stadt sieht unter anderem vor, dass die neue Rutsche vorerst noch nicht genutzt werden darf.

Neue Rutsche und Turm bleiben gesperrt

Der Bäderleiter der Stadt hatte schon seit Mitte März mit den anderen Verantwortlichen überlegt, wie eine Freibad-Saison trotz Pandemie möglich sein könnte. Die Landesregierung NRW wählte den 20. Mai als möglichen Termin, um Freibäder zu öffnen. Die Verantwortlichen in Sprockhövel entschieden sich für das Pfingstwochenende; Samstag, 30. Mai.

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Die 12,40 Meter lange und drei Meter breite neue Rutsche am Nichtschwimmerbecken werden die Besucher jedoch nicht nutzen dürfen. Eben sowenig den Sprungturm oder die Startblöcke am Schwimmerbecken.

Maximal 100 Besucher

Das Hygienekonzept sieht vor, dass sich maximal 100 Personen gleichzeitig auf dem Gelände an der Bleichwiese einfinden dürfen. Einlass wird nur mit Mund-Nasen-Schutz gewährt – im Wasser muss dieser nicht getragen werden. Kinder unter zwölf Jahren dürfen nur mit einem Erziehungsberechtigten ins Bad kommen.

Öffnungszeiten und geänderte Preise

Es wird zwei Besuchsschichten geben. Montags sowie mittwochs bis sonntags öffnet das Freibad von 9 bis 14 sowie von 14.30 bis 19.30 Uhr, dienstags bleibt das Bad geschlossen. Verkauft werden ausschließlich Tageskarten zu 3 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder. Saison- und Zehnerkarten, die bereits erworben wurden, behalten ihre Gültigkeit. Anstellen müssen sich die Besitzer solcher Karten trotzdem.

Hinweisschilder im Umkleide- und Duschbereich informieren die Besucher über die richtige Nutzung. Veranstaltungen wie das Open-Air-Kino oder das Badewannen-Rennen werden diese Saison voraussichtlich nicht stattfinden.

Wer die Tageskarte gekauft hat, muss sich im Eingang registrieren und den Zettel mit seinen Angaben in eine Urne werfen; „wegen des Datenschutzes“, erklärt Holtze. Auf der Liegewiese dürfen nur Familien bzw. Menschen eines Haushaltes eine Gruppierung bilden, die zur nächsten drei Meter Abstand halten soll. So hat jeder einen gewissen Bewegungsradius, ohne andere zu gefährden. Einzelpersonen und Paare halten zwei Meter Abstand ein.

Aufteilung im Schwimmerbecken

Das Schwimmerbecken mit seinen sechs Einzelbahnen wird in drei Doppelbahnen unterteilt, auf denen mit je drei Metern Abstand die Menschen im Kreis schwimmen können. Im Nichtschwimmerbecken müssen zwei Meter Abstand eingehalten werden. Das Kinderplanschbecken dürfen Kinder nur in Begleitung eines Erwachsenen nutzen.

Ob die Maßnahmen in dieser Form bestehen bleiben, oder ob nachgebessert werden muss, will Holtze abwarten. Das Freibad ist eines der ersten, dass ein Hygienekonzept vorlegt und bald eröffnen kann. Andere Bäder im Kreis würden es als Vorlage für die eigene Planung nutzen, heißt es.

Scharfe Kritik an der Landesregierung

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Holtze übt derweil Kritik an der NRW-Landesregierung und fühlt sich, seine Mitarbeiter und Kollegen im Stich gelassen. „Man muss den Zuständigen doch ein paar Tage zum Planen einräumen.“ Es könne nicht sein, dass das Land kurzfristig Öffnungen ankündigt, ohne zu erläutern, wie Stadt und Kommunen dies umsetzen sollen. „Bis dahin haben wir uns selbst was überlegt.“ Im Falle der Freibad-Öffnung war es tatsächlich so: Zwei Tage bevor das Land sagte, es könne geöffnet werden, war das Hygienekonzept vom Krisenstab der Stadt schon ausgearbeitet.

Schließung für Bauarbeiten Anfang September

„Einziger Wermutstropfen ist, dass wir voraussichtlich am 5. oder 6. September das Bad wieder schließen müssen“, bedauert Holtze. Denn schon weit vor Corona hat die Stadt mit einer Abbruchfirma vereinbart, dass im September die Tribüne am Schwimmerbecken abgerissen und noch vor dem Frost erneuert werden soll.

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Am Donnerstag nahm der TÜV die neue Breitwellenrutsche ab. Der untere Teil soll noch verkleidet werden, sodass die Elektrik in einem Extraraum unter der Rutsche verschlossen ist. Ein niedriger sechsstelliger Betrag der Sparkassen Stiftung Sprockhövel und des Förderprogramms VITAL.NRW ermöglichte das Projekt.