Witten. Jugendliche Vandalen haben an der Haltestelle am Wittener Rathaus eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mehrere Nächte dauert die Randale schon.
Vandalen haben mitten in der Stadt wieder zugeschlagen. Ziel der Zerstörungswut ist offenbar seit Tagen die Haltestelle am Wittener Rathaus: Viele einzelne Scheiben des Witterungsschutzes unter dem so genannten Bumerang-Dach sind komplett herausgeschlagen. Zuletzt haben die Täter - laut Polizei sind es Jugendliche - wohl in der Nacht zu Mittwoch (13.5.) dort randaliert.
Wer in letzter Zeit an der Haltestelle gewartet hat, der musste aufpassen: Kleinste Scherben haben sich unten in den Rahmen gesammelt, ragten rundum an den Rändern heraus, lagen auf dem Boden verstreut. Schon seit Tagen sah es dort immer wieder so aus.
Schon am 30. April waren zwei Scheiben der Haltestelle in Witten zerstört
Am Mittwoch (13.5.) habe eine Firma die Rahmen gesäubert, sagt Thomas Bodang vom Betriebsamt. Er selbst habe am 30. April die ersten Beschädigungen entdeckt. Zwei Scheiben seien zu diesem Zeitpunkt kaputt gewesen. Inzwischen sind es etliche mehr.
Damit nicht genug: Auf der gegenüberliegenden Seite am Kornmarkt wurde die Glasscheibe einer Fahrplantafel der Bogestra zerschlagen. "Die Ersatzbeschaffung ist bei uns angelaufen, damit diese Scheibe so schnell wie möglich durch eine Fachfirma erneuert werden kann", teilt Christoph Kollmann, Sprecher des Verkehrsunternehmens mit. Auch dem kleinen Haltestellenhäuschen gleich in der Nähe fehlen einige Scheiben. Dieser Unterstand gehört wiederum dem Unternehmen, das ihn zu Werbezwecken nutzt.
Für den Witterungsschutz unter dem Bumerang ist die Stadt Witten zuständig
Für die aufwändigere Konstruktion unter dem Bumerang ist die Bogestra jedoch nicht zuständig. Sie gehört der Stadt. Und diese habe sich eigentlich auch darum gekümmert, zumindest erst einmal die Scherben zu beseitigen, so Sprecher Jörg Schäfer. Das Betriebsamt habe dort gefegt, jedoch offenbar täglich vor einem neuen Scherbenhaufen gestanden. Dabei hat alles schon am ersten Mai-Wochenende angefangen.
In der Nacht zum 1. Mai wurde die Polizei gegen zwei Uhr alarmiert, in der Nacht zum 3. Mai gegen vier Uhr, so Marco Bischoff vom Bochumer Präsidium. Er bestätigt, dass es sich um randalierende Jugendliche gehandelt habe. Eine Anwohnerin des Johannisviertels, die auf den Kornmarkt blicken kann, hat den Radau Anfang Mai live erlebt: "Es war ein Riesenkrach. Die Polizei war ständig im Einsatz."
Anwohnerin über die nächtliche Randale: "Es war sehr gruselig"
Vom Fenster aus habe sie eine Gruppe von zehn bis 15 Jugendlichen beobachten können. "Die haben mit irgendwas gegen die Glasscheiben der Haltestelle gehauen. Wenn die Polizei gekommen ist, sind sie in alle Himmelsrichtungen geflüchtet", erinnert sich die Frau. Ob es immer dieselben Täter gewesen seien, könne sie nicht sagen. Doch die ganze Szenerie habe sie als "sehr gruselig" empfunden. Auch in der Nacht zu Mittwoch habe sie erneut Lärm gehört.
Mittlerweile liegen der Polizei Strafanzeigen vor. Die Kripo ermittelt wegen Sachbeschädigung, sagt Sprecher Marco Bischoff. Und er verspricht: "Die Kollegen haben den Bereich im Blick."
Von Seiten der Stadt ist zu hören: Natürlich habe man schon angestoßen, dass die Haltestelle wieder hergerichtet werde, so Sprecher Jörg Schäfer. Doch dabei müsse man ja noch die vermutlich hohen Kosten berücksichtigen: "Wir rennen da gerade ein bisschen hinterher." Betriebsamtsvize Bodang erklärt, man sei bemüht, den Bereich in den üblichen Arbeitszeiten sauber zu halten. Schäfer versichert außerdem: "Wir haben einen Blick darauf."
Info:
Vandalismus ist ein großes Problem in Witten. Dabei geht es nicht nur um zerschlagene Haltestellen und Graffiti-Schmierereien. Zuletzt haben Mitte Januar Unbekannte zwei Bäume in Stockum abgesägt. Eingeworfene Fenster, aus der Wand gerissene Telefone und zerstörte Computer hinterließen Vandalen, ebenfalls im Januar, an der Bruchschule.
Im Falle der zerstörten Haltestelle am Rathaus sollen Jugendliche die Täter gewesen sein. Bereits 2018 hat eine Jugend-Bande für Unruhe in der City gesorgt. Wer aktuell etwas gesehen hat, kann sich bei der Polizei melden unter Tel. 209-8310.
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