Das Warten an der Haltestelle am Rathaus – dem sogenannten „Bumerang“ – dürfte bald angenehmer sein: Bis zum Start des Weihnachtsmarktes am 21. November soll es einen verbesserten Regen- und Windschutz geben. Veranschlagte Kosten: 15 000 Euro. Das Bürgerforum befürchtet, dass die Unterhaltskosten nun weiter steigen könnten.
Die Geschichte des imposanten Stopps am Rathaus war von Anfang an keine glückliche: 2008 begannen die Bauarbeiten. 570 000 Euro kostete das 44 Meter lange Bauwerk, zwei Drittel übernahm das Land. Immer wieder verspotteten Kritiker die „Luxushaltestelle“, die teuer sei, aber keinen Schutz vor Regen und Wind biete. Tatsächlich zieht im Winter der kalte Wind an den Füßen, weil das untere Ende der Haltestelle offen ist. Und an der Kante fließt das Regenwasser unters Dach und von dort aus mitten in den Wartebereich. Das soll sich jetzt ändern.
„Im Fußbereich werden Granitpalisaden eingebaut, die vor Durchzug schützen“, erklärt Udo Klapp vom Gebäudemanagement. Ein Stück soll frei bleiben, damit der Regen abfließen kann. Die veranschlagten Kosten von 11 000 Euro könnten sinken, weil die Arbeiter schneller seien, als gedacht. Die zweite Maßnahme: An die Dachkante kommt eine herunter hängende Plane. So soll das Wasser näher zur Straße ablaufen und eine zusätzliche vor Regen geschützte Zone von 80 Zentimetern im Wartebereich Richtung Innenstadt bzw. von drei Metern Richtung Marienhospital entstehen. Dafür wurden zunächst 10 000 Euro eingeplant. Jetzt sind es nur noch 4000, weil nicht Experten aus München anrücken, sondern „nur“ Zeltbauer aus Dortmund. Geplante Glasdächer auf den vorhandenen Windschutzwänden seien Zukunftsmusik, so Klapp.
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Bereits im Mai 2012 hatte der Planungsausschuss für die Maßnahmen gestimmt. Dass sie jetzt erst beginnen, liegt daran, dass die nötigen Gelder erst mit dem Haushalt im März beschlossen wurden, danach musste noch die Kommunalaufsicht zustimmen. Das Bürgerforum hatte bereits 2012 sein Nein gegeben. Und auch heute kommt Kritik vom Fraktionschef.
„Ich befürchte, dass die Unterhaltskosten durch den Umbau weiter steigen“, sagt Dr. Kurt Martin Schmelzer. Gebäudemanager Udo Klapp beruhigt: „Die Kosten bleiben gleich. Ich glaube nicht, dass wir die neuen Steine reinigen müssen.“ Dass nun der Wind- und Regenschutz verbessert wird, freut die Fahrgäste. „Hier zieht es ordentlich“, findet Christel Szpilczak (73). „Die Wasserkante hätte man gleich weiter nach vorne bauen müssen“, meint Bärbel Geschke (54). Und Nico Törker (15) sagt: „Die Haltestelle bringt nicht viel. Bei Regen wird man nass, bei Wind friert man. Aber wenn’s jetzt gut wird – umso besser.“