Witten. Einige Zehntklässler gehen ab Donnerstag wieder zur Schule. Abiturienten ist es freigestellt. Und wie sieht es am Berufskolleg in Witten aus?
Fünf Wochen nach ihrem letzten Schultag geht es am Donnerstag (23.4.) für einige Wittener Schüler wieder los. Neben einigen Abiturienten, die freiwillig den Unterricht besuchen, kehren auch die Zehntklässler der Real- und Gesamtschulen wieder in ihre Klassen zurück.
Am Ruhr-Gymnasium scheinen sich die meisten Abiturienten lieber weiter zuhause auf die Prüfungen im Mai vorbereiten zu wollen. Schulleiter Dirk Gellesch spricht von einer "sehr überschaubaren" Zahl, die am Donnerstag und Freitag in die Schule kommt. Die Abiturienten haben mit ihren Kursleitern abgesprochen, ob sie den Unterricht in der Schule oder auf digitalem Weg fortsetzen wollen. Nur einige wenige Kurse finden ab Donnerstag (23.4.) wieder statt.
Markierungen auf dem Boden zeigen den Weg zu den Klassenräumen
Damit sich die Schüler so wenig wie möglich begegnen, gibt es im Ruhr-Gymnasium ab sofort unterschiedliche Ein- und Ausgänge. Außerdem wurde ein Leitsystem entwickelt. "Wir haben eine Art Rundgang eingerichtet", sagt Gellesch. Markierungen auf dem Boden zeigen den Schülern den Weg zu den Klassenräumen. Nach dem Unterricht können sie die Klassen über einen zweiten Weg wieder verlassen. Trotz der Sicherheitsmaßnahmen könne jedoch nicht verhindert werden, dass sich Schüler vor dem Schulgebäude oder in den Bussen treffen, sagt der Schulleiter. "Die Schüler müssen ja auch irgendwie hierherkommen."
Das Albert-Martmöller-Gymnasium öffnet ebenfalls zunächst für die Abiturienten seien Türen. Ab dem 4. Mai werden voraussichtlich auch die Schüler der zwölften Klasse wieder in die Schule gehen können. Wie genau der Unterricht dann durchgeführt wird und wie und wann Klausuren und Leistungsnachweise erbracht werden, ist noch unklar.
Schüler des Comenius-Berufskollegs in Witten dürfen zuhause lernen
Auch der Abschlussjahrgang am Comenius-Berufskolleg in Witten kann ab Donnerstag (23.4.) wieder den Unterricht besuchen. Für die Studierenden der Fachschule für Sozialpädagogik gibt es eine Sonderregelung. Sie können, müssen aber nicht zur Schule kommen.
Die angehenden Erzieher würden ohnehin an einem Tag in der Woche von zuhause aus arbeiten, sagt Sekretärin Eve Schrei. Daher seien die technischen Voraussetzungen gut, um den Unterricht auch in den nächsten Wochen auf digitalem Weg stattfinden zu lassen. Falls jedoch der Wunsch besteht, dass der Unterricht wieder am Berufskolleg stattfindet, werde man dafür eine Lösung finden.
Auch die im Mai anstehenden Abschussprüfungen müssen noch organisiert werden. Nur etwa sechs bis acht Schüler dürfen gleichzeitig in einem Raum sein. Bei insgesamt rund 110 Schüler, die in diesem Jahr am Comenius-Berufskolleg ihren Abschluss machen, würden sich die Prüfungen dementsprechend in die Länge ziehen, sagt die Sekretärin.
Wittener Realschulen öffnen ihrer Türen für die Zehntklässler
Auch an den Realschulen in Witten werden zunächst die Abschlussjahrgänge unterrichtet. Die Klassen der Adolf-Reichwein-Realschule werden ab Donnerstag (23.4.) geteilt, sodass ein Abstand von mindestens 1,50 Metern eingehalten werden kann. Damit sich die Schüler auch in den Pausen nicht begegnen, wird der Schulhof in Zonen unterteilt.
Für die Zehntklässler der Helene-Lohmann-Realschule gilt in den kommenden Wochen ein besonderer Stundenplan. Auch sie kommen ab Donnerstag (23.4.) in die Schule. Die Vorbereitung auf die zentralen Prüfungen, die in diesem Jahr von den Fachlehrern der Schule gestellt werden, steht jetzt im Vordergrund. Die Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis neun werden weiterhin über eine Lernplattform mit Unterrichtsmaterial versorgt.
An den Gesamtschulen in Witten gehen zwei Jahrgänge wieder zur Schule
In den Gesamtschulen sind dagegen gleich zwei Jahrgänge "betroffen". Während die Zehntklässler in die Schule müssen, ist es auch hier den Abiturienten freigestellt, ob sie zuhause oder in der Schule lernen. Die Hardenstein-Gesamtschule erwartet am Donnerstag (23.4.) rund 110 Schüler der Jahrgangsstufe zehn sowie 61 Abiturienten. "Wir haben uns so vorbereitet, dass alle Abiturienten kommen können", sagt Vize-Schulleiter Holger Jahnke.
Er hat mit seinen Kollegen in den vergangenen Tagen Tische geschleppt und mit Flatterband, Hinweisschildern und Markierungen ein Laufsystem im Schulgebäude eingerichtet. "Wir wollen verhindern, dass die Schüler von einem Raum zum anderen laufen", so Jahnke. Daher müssen die Jugendlichen das Gebäude nach jeder Doppelstunde erst einmal verlassen und können anschließend zum nächsten Raum gehen.
Eine Sache bereitet dem 46-Jährigen jedoch Bauchschmerzen. "Die Schüler haben sich jetzt fünf Wochen lang nicht gesehen." Seine größte Sorge ist daher, dass die Jugendlichen außerhalb des Schulgebäudes nicht den Sicherheitsabstand wahren. Denn die ganzen Markierungen und Schilder würden nichts bringen, wenn sich die Schüler zur Begrüßung in die Arme fallen.
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Info:
Die Bogestra erweitert ab Donnerstag (23.4.) ihr Angebot. Montags bis freitags fahren die Busse und Bahnen wieder zu den gewohnten Zeiten. Ab 16 Uhr wird auf den Samstagsfahrplan umgestellt. Außerdem stehen zusätzliche Fahrzeuge zur Verfügung, um bei erhöhter Nachfrage durch Schüler oder andere Fahrgäste das Angebot erweitern zu können.