Witten. Festivals und Hochzeiten gibt es wegen der Corona-Krise derzeit nicht. Daher bietet ein Cateringservice jetzt einen Lieferdienst in Witten an.

Mexikanische Wraps, Beef Burger und Chili Cheese Fritten – Normalerweise bereiten Geschäftsführer Marc Hengstebeck (33) und sein Team für zahlreiche Gäste auf Firmenevents, Hochzeiten oder Streetfood-Festivals leckere und frische Speisen zu. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Cateringservice liefern sie das Essen nicht einfach nur zu ihren Kunden. Sie bereiten es in einem Food Truck vor den Augen ihrer Gäste auch zu. Im Angebot sind neben veganen und vegetarischen Wraps Varianten mit Fleisch, sowie Burger und Pommes.

Doch die Imbisswagen aus Witten stehen derzeit still. Daher hat sich das Team von "Wrap Attack" Gedanken gemacht, wie sie auch in der Krise Menschen mit frisch gekochten Gerichten glücklich machen können. "Nachdem der erste Schock überwunden war, haben wir unsere Köpfe zusammengesteckt und überlegt, wie wir durch diese schwierige Zeit kommen können", sagt der 33-Jährige Geschäftsführer. Denn "nichts tun" kommt für ihn nicht in Frage.

24 Pfleger des Marien-Hospitals in Witten bekommen ein warmes Mittagessen

Statt frischen Wraps und Burgern direkt aus der Truck-Pfanne gibt es seit vergangener Woche einen Lieferservice. Menschen, die derzeit nicht vor die Tür können oder dürfen, etwa weil sie zu einer Risikogruppe gehören, sollen trotzdem ein warmes Mittagessen bekommen. Und das Angebot scheint gut angenommen zu werden.

Allein für eine Tour am Mittwoch (8.4.) hat das Team 400 Portionen gekocht. Derzeit sind drei Gerichte im Angebot, die gekühlt und vakuumiert nach Hause geliefert werden. Es gibt ein Chili con Carne mit Baguette, ein Guinness Beef Stew, eine Art Gulasch, das mit Nudeln serviert wird, und eine Thai Curry Suppe. Die Zwei-Portionen- und Vier-Portionen-Beutel und können schnell zu Hause aufgewärmt werden. Denn Marc Hengstebeck weiß aus eigener Erfahrung, dass es mit Kindern im Homeoffice schon einmal stressig werden kann.

Wittener müssen keinen festen Preis für die Gerichte zahlen

Nicht vergessen wollen die mobilen Köche jene, die derzeit die härtesten Jobs in Deutschland haben, etwa das Pflegepersonal. Daher spenden sie auch Essen an Heime und Krankenhäuser. Erst kürzlich haben sie die 24 Pflegerinnen und Pfleger der Intensivstation im Marien-Hospital mit einem warmen Mittagessen überrascht. Auch das St.-Johannes-Hospital und ein Altenheim in Dortmund freuten sich über eine kostenlose Mahlzeit.

Einen festen Preis gibt es für die Gerichte ohnehin nicht. Jeder kann bezahlen, was er möchte. "Wenn jemand gerade in einer schwierigen Situation ist, zahlt er einfach etwas weniger", sagt Marc Hengstebeck. Umgekehrt darf es genauso sein. Zur Orientierung wird ein Preis von fünf Euro pro Portion empfohlen. Vorerst nimmt das Team Bestellungen per Telefon unter 0173 4291790 entgegen, bald soll es aber auch einen Webshop geben.

Eigentlich sollten die Foodtrucker im Juli, wenn das Juicy Beats Festival in Dortmund stattfindet, wieder leckere Wraps falten. Ob daraus was wird, weiß derzeit allerdings niemand.

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