Witten. Die Uni-Ambulanzen in Witten haben Video-Sprechstunden eingerichtet. Der direkte Kontakt lässt sich aber trotz Corona nicht immer vermeiden.

Die Ambulanzen der Universität Witten/Herdecke haben auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise reagiert und ermöglichen ihren Patienten nun auch Sprechstunden und Kontaktaufnahme auf digitalem Weg. "Direkt als sich abzeichnete, dass durch die Corona-Krise weitgehende Einschränkungen im öffentlichen Leben drohen, haben wir uns an die Krankenkassen gewandt, um die Genehmigung zur Video-Therapie zu bekommen", sagt Prof. Dr. Ulrike Willutzki, Leiterin des Zentrums für psychische Gesundheit und Psychotherapie. "Seit gut zwei Wochen führen wir nun die meisten Gespräche bereits via Video."

Auch die Ambulanz für Integrative Gesundheitsversorgung und Naturheilkunde der Uni bietet ab sofort Videogespräche via RED connect, einer kostenlosen Software für Videosprechstunden, an. "Wir haben alle Patienten, die für die nächsten Wochen bereits Termine vereinbart hatten, angerufen und ihnen angeboten, ihren Termin – sofern eine Vor-Ort-Behandlung nicht absolut sinnvoll und notwendig ist – als Telefonat oder Videogespräch stattfinden zu lassen", erläutert Ambulanzleiter Prof. Dr. Tobias Esch.

Termine, die nur in der Ambulanz möglich sind, weil zum Beispiel eine Blutentnahme erforderlich ist, finden weiterhin vor Ort statt. Dazu füllen alle Patienten vor Betreten der Ambulanz einen Fragebogen aus, um eventuelle Hinweise auf eine Corona-Infektion vorab abzuklären. Außerdem wurde der Terminplan bereits so angepasst, dass sich Patienten in den Räumen kaum begegnen und insofern eine eventuelle Ansteckung praktisch ausgeschlossen ist.

Der direkte Kontakt mit Patienten lässt sich nicht immer vermeiden

Auch im Zentrum für psychische Gesundheit und Psychotherapie können mittlerweile Erstgespräche per Video geführt werden. In einigen Fällen (zum Beispiel bei besonderer Belastung, schlimmstenfalls Suizidalität) ist der direkte Kontakt jedoch unerlässlich. Daher wurden in der Zwischenzeit weitere Schritte unternommen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. „Durch diese Maßnahmen und eine ausführliche Information zu unseren aktualisierten Online-Therapieangeboten ist es uns gelungen, für die meisten Patienten trotz der Corona-Krise ein Behandlungsangebot zu machen“, so Prof. Willutzki.

Schwierigkeiten in der Weiterbehandlung gebe es vor allem bei sehr vulnerablen Gruppen wie älteren Patienten. Viele verfügen nicht über die technischen Möglichkeiten für oder haben Bedenken gegen Videotherapien. Zum anderen können sie als Risikopatienten nicht durch den öffentlichen Raum zum Zentrum kommen und sind zum Teil auch auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.

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