Witten. Wegen der Corona-Krise machen jetzt auch Geschäfte und Lokale in Witten dicht – oder schränken ihre Öffnungszeiten wie das Café Extrablatt ein.

Mit ersten Geschäftsschließungen und eingeschränkten Öffnungszeiten haben einzelne Läden und Lokale auf die verschärften Auflagen wegen der Corona-Krise reagiert. Das Café Möpschen auf der Ruhrstraße hat zum Beispiel seit Dienstag (17.3.) geschlossen. Andere Gastronomiebetriebe wie Café Extrablatt sind jetzt nur noch tagsüber bis 18 Uhr geöffnet.

„Wir haben ab heute auf unbestimmte Zeit zu“, sagte am Dienstagmittag Heike Köhler vom Café Möpschen. Gerade auf einer kleineren Fläche wie ihrem Café falle es zunehmend schwerer, die Auflagen zu erfüllen – etwa den Mindestabstand zwischen den Tischen zu wahren. Dass sie manche Gäste erst einmal „direkt zum Händewaschen“ auf die Toilette schicken müssen, sei auch nicht das Wahre.

Wittener Gastronomin: Eine Weile können wir durchhalten

Nun gilt es für Heike Köhler und viele andere Gaststätten und Geschäfte, eine vielleicht lange Durststrecke ohne Umsätze zu überstehen. „Eine Weile können wir durchhalten“, sagt die 55-Jährige, „das hängt davon ab, wie lange es geht“. In der Zwischenzeit müsse man die Kosten minimieren – schließlich will nicht nur die Miete weiterbezahlt sein. Klar sind staatliche Hilfen auch ein Thema. Aber die werde man wohl erst beantragen, „wenn es vorbei ist“. Die Wittener Gastronomin lässt sich jedenfalls nicht unterkriegen. „Nach Corona krempeln wir die Ärmel hoch und starten wieder richtig durch.“ Jetzt aber stehen die Zeichen erst einmal auf Schließung.

Natalie Bubolz hat ihr „Café Fräulein Mayer“ in der Oststraße in Witten ebenfalls am Dienstag (17.3.) geschlossen. Wegen der verschärften Abstandsregelung aufgrund der Corona-Gefahr blieben ihr in den kleinen Räumen kaum noch Tische.
Natalie Bubolz hat ihr „Café Fräulein Mayer“ in der Oststraße in Witten ebenfalls am Dienstag (17.3.) geschlossen. Wegen der verschärften Abstandsregelung aufgrund der Corona-Gefahr blieben ihr in den kleinen Räumen kaum noch Tische. © FUNKE Foto Services | Fischer

Auch das Café „Fräulein Mayer“ in der Oststraße ist schon dicht. „Wenn ich auf zwei Meter Abstand gehe, dann bleiben nur noch zwei Tische übrig“, sagt Betreiberin des 30 m² kleinen Cafés, Natalie Bubolz, zu den verschärften Sicherheitsauflagen. Die 52-Jährige will die bereits getätigten Einkäufe wie Gemüse und Obst auf Freunde und Angehörige verteilen. Die Auszeit will sie nutzen, um den Café-Garten für die Gäste fit zu machen.

Läden wie „By. S Fashion“ oder „Fortschritt“ auf der Ruhrstraße haben nach Angaben von Café-Betreiberin Heike Köhler auch schon geschlossen. Mit gutem Beispiel möchte Keudel auf der oberen Bahnhofstraße vorangehen, die am Dienstag (17.3.) auch geschlossen haben. „Offene Geschäfte verleiten Menschen dazu, sich weiterhin in größeren Mengen zu treffen“, sagt Mitinhaber Detlef Igel.

Kneipen und Cafés schon seit Montag dicht

Die Landesregierung will am Dienstagmittag ihre Corona-Auflagen etwa für Handel und Gastronomie konkretisieren. Denn bisher gab es hier selbst von Stadt zu Stadt noch ganz unterschiedliche Regelungen. Während Bochum schon ab Montag (16.3.) Kneipen und Cafés dicht gemacht hat, waren sie in Witten bislang noch geöffnet.

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