Witten. Alaaf oder Helau? In Witten sagt man beides, zumindest bei der Weiberfastnachtsparty im Saalbau. Auch anderswo in der Stadt feierten die Frauen.
Da sage noch einer, dass die Wittener nicht Karneval feiern können. Die Frauen können es jedenfalls – das haben sie an Weiberfastnacht an vielen Orten in der Stadt gezeigt. Im Saalbau und in der Schützenhalle Herbede blieb jedenfalls kein Stuhl unbesetzt.
Weiberfastnacht des Sozialverbands im Saalbau
Auf den langen Tischen, die im Saalbau aufgestellt wurden, stehen Kaffee und Kuchen bereit. Während der Saal immer voller wird und die Kellner die Gäste mit Getränken versorgen, bereiten sich die Künstler auf ihren Auftritt vor. Das Programm hat zwar noch nicht angefangen, aber die Stimmung ist jetzt schon ausgelassen: Von allen Seiten hört man Schwatzen und lauter Gelächter. Die Kostüme fallen mal mehr, mal weniger aufwändig aus, nur einige wenige Gäste hatte heute keine Lust, sich zu verkleiden.
„Das muss ja nicht sein“, sagt Erika. Sie sitzt gemeinsam mit Renate und Ursula an einem Tisch. „Wir kommen her um uns zu unterhalten, mal rauszukommen und was Neues zu sehen“, sagt sie. Der Karneval sei dabei eher zweitrangig. Die meisten haben sich allerdings trotzdem verkleidet, sei es auch nur eine bunte Krawatte oder eine Luftschlange, die um den Hals gewickelt wurde. Kopfbedeckungen scheinen bei den meist älteren Gästen besonders beliebt zu sein. Überall sieht man rosafarbene Glitzerhüte, Katzenöhrchen oder bunte Perücken.
Noch mehr Karnevalspartys
Wer jetzt doch noch Lust bekommen hat, Karneval zu feiern, hat am Wochenende und am Montag noch die Chance dazu. Am Samstag (22.2.) steigt die große Karnevalsparty „Trefft den Karneval“ in der Werkstadt. Los geht es um 18 Uhr. Wer verkleidet kommt, zahlt zwei Euro, ansonsten kosten die Tickets an der Abendkasse drei Euro.
Am Sonntag (23.3.) sind dann die Kinder an der Reihe: An diesem Tag beginnt um 14 Uhr der Kinderkarneval mit dem Kinder- und Jugendzirkus „RatzFatz“ und zahlreichen Mitmachaktionen. Karten gibt es ab 6 Euro. Der Rosenmontagsumzug der Kita Kreisstraße findet am 24.2. in Annen statt. Start ist um 9.30 Uhr an der Kita, Kreisstraße 30.
Tanz, Gesang und humorvolle Büttenrede – das Programm sorgt für viel Abwechslung und gute Laune. Danach ist aber noch längst nicht Schluss. Die große Fläche vor der Bühne wird im Laufe des Abends noch für das ein oder anderen Tänzchen genutzt. Auch Brigitte Lohmeier möchte nach dem Programm noch etwas länger bleiben. „Nachher gibt es noch Musik und es wird getanzt.“ Bereits sieben oder acht Mal war sie schon bei der Karnevalsparty des Sozialverbandes. „Aber es ist immer wieder schön“, sagt sie.
Insgesamt 308 Karten hat der Sozialverband im Vorfeld verkauft. „In diesem Jahr sind aber deutlich mehr da“, sagt Erika. Ihre Freundin Ursula stimmt ihr zu: „Ich kam kaum in den Bus rein, so voll war es.“ So manch einer wünscht sich allerdings, dass es gerade für ältere Wittener noch mehr Karnevalspartys in der Umgebung gäbe. „Es wäre schön, wenn wir hier in Witten mehr Veranstaltungen an Karneval hätten“, sagt Karin. Nach Köln möchte sie, wie die meisten im Saal, am Rosenmontag nämlich nicht fahren.
Karneval im Crengeldanz-Treff
Zwar nicht pünktlich um 11:11 Uhr, aber bereits um 14 Uhr begann die Feier im Crengeldanz-Treff. Etwa 12 Senioren trafen sich in den Räumen des Awo-Gripsclubs an der Crengeldanzstraße, um den Karneval einzuläuten.
Auf den bunt geschmückten Tische standen selbstgemachte Schnittchen und Frikadellen bereit. Während sich die gut gelaunten Gäste bedienten, spielte der Akkordeonspieler Norbert lustige Karnevalslieder. Das ein oder andere Glas Sekt sorgte ebenfalls für gute Stimmung. Gemeinsam Singen und sich an frühere Zeiten erinnern, stand an diesem Nachmittag im Crengeldanz-Treff auf dem Programm.
Weiberkarneval in Herbede
Bis auf den letzten Stuhl war auch die Schützenhalle in Herbede gefüllt. Über 200 jecke Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) feierten hier ausgelassen den Start in die Karnevalswoche. Anders als im Saalbau waren Herren hier allerdings nicht willkommen. Erst nach Programmende wurden die Männer in die Halle gelassen – aber nur um ihre Frauen abzuholen.
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Durch das Programm führt an diesem Abend Jutta Rehder als „Krankenschwester Jutta“, die – so der Sketch – eigentlich auf der Suche nach einem neuen Job im Haus Maria war. Auf ungeklärte Art und Weise landete sie plötzlich auf der Bühne und führte das Publikum durch den Abend. Büttenreden, Sketche orientalischer Klamauk, Musik und Tanz – das abwechslungsreiche Programm sorgte für viel Gelächter und gute Unterhaltung.
Zum Schluss gaben die „Draufgänger“ (Monika Schwarz, Petra Schwarz, Helga Menne, Susanne Menne) mit Kordula Grün (Monika Scheuermann) noch mal Vollgas und heizten die Stimmung ordentlich auf, sodass auch nach dem Finale noch weiter getrunken, getanzt und geschunkelt wurde.