Witten. Sonne, blauer Himmel, knackige Kälte: eigentlich doch ideales Wintersportwetter. Warum wurden die Wittener Rodelwochen trotzdem erneut abgesagt?

So ganz mochte man diese Meldung nicht verstehen. „Es ist zu warm. Stadtmarketing muss Rodelwochen verschieben“, teilte die Stadt am Dienstag (21.1.) mit. Tatsächlich lachte die Sonne von einem strahlend blauen Himmel, aber es war ganz schön kalt. Morgens mussten Autofahrer bei minus ein oder zwei Grad kratzen. Also: Eigentlich doch Traumwetter für Schlittenfahrer auf dem Hohenstein! Okay, es fehlt noch der Schnee. Auch der Kunstschnee.

In der Nacht auf Dienstag habe es tatsächlich ein Zeitfenster von vielleicht ein bis zwei Stunden gegeben, wo man Schnee hätte produzieren können, sagt Rodelwochen-Organisator Thomas Schmidt vom Stadtmarketing. Doch diese Bedingungen – etwa Temperaturen um den Gefrierpunkt und eine bestimmte Luftfeuchtigkeit – bräuchte man für längere Zeit, mindestens für zwei Nächte.

Wittener Rodelwochen-Organisator: „Es war bisher nicht kalt genug“

„Für die Schneeproduktion müssen viele Faktoren stimmen“, sagt Schmidt, der die 14-tägige Pistengaudi auf dem Hohenstein zum vierten Mal stemmen will. Außerdem habe es am Dienstagabend noch geregnet. Und die Langzeitprognose sage für Ende der Woche schon wieder wärmeres und feuchteres Wetter voraus. Fazit: „Die kalten Temperaturen sind bisher nicht ausreichend“, um den Hohenstein zu beschneien.

Endgültig abgesagt sei aber nichts, beruhigt der Stadtmarketing-Mitarbeiter all jene, die schon den Schlitten aus dem Keller geholt haben, da es ja eigentlich jetzt am Wochenende beziehungsweise ab Donnerstag (23. Januar) losgehen sollte, nachdem der erste Starttermin am 16. Januar wegen der ebenfalls schlechten Kunstschneeproduktionsbedingungen ausgefallen war. Damals sorgte eine Strömung im Indischen Ozean für zu mildes Wetter.

Wittener Stadtmarketing will nur noch zu-, nicht mehr absagen

Nun will das Stadtmarketing seine Strategie ändern. Es wird nicht mehr abgesagt, sondern nur noch zugesagt, sprich: Man wartet, bis die Wetterbedingungen tatsächlich ideal sind, um die nötige Schneemenge produzieren zu können, und geht dann erst an die Öffentlichkeit. Thomas Schmidt ist zuversichtlich, „dass wir das Ende Januar oder im Februar hinkriegen“. Er stehe täglich mit den Wetterleuten in Kontakt und man habe auch schon angefangen, die Stromkästen aufzustellen. Stimmt das Wetter, werden bis zu 10.000 Besucher am Hohenstein erwartet.