Witten. Die gute Nachricht: Die Kanalarbeiten an der Pferdebachstraße in Witten sind zur Hälfte fertig. Die Bodenverbesserung läuft hingegen schleppend.
Auch wenn jetzt bereits weihnachtliche Ruhe auf der Baustelle eingekehrt ist: Es geht voran. Die Kanalbauarbeiten an der Pferdebachstraße seien bereits zur Hälfte fertig, teilt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger mit. Vorm Ärztezentrum lägen die Rohre bereits an neuer Stelle im Boden, der Bereich Ardeystraße / Johannisstraße solle Anfang 2020 fertig werden. Allerdings: Die Arbeiten zur Bodenverbesserung am anderen Ende der Großbaustelle – Höhe Leostraße – kommen hingegen nur „sehr schleppend voran“.
Verkehr in der Wittener Innenstadt soll bald besser fließen
Aber zunächst zurück zum Kanalbau. Im Januar oder Anfang Februar – der genaue Termin liegt am Wetter – sollen die Arbeiten im neuralgischen Bereich am Boni-Center abgeschlossen sein. „Dann wird die Kreuzung dort wieder deutlich leistungsfähiger sein und der Verkehr auf der Ardeystraße flüssiger fließen“, versichert Rommelfanger. Zwar würden für den Anschluss der verschiedenen Kanal-Abschnitte noch einmal Bauarbeiten fällig, dabei sei aber nur noch mit leichten Behinderungen zu rechnen.
Angestrebtes Ziel sei es, dass die Kanalarbeiten bis Sommer 2020 komplett fertig gestellt seien und der Bereich zwischen Ärztezentrum und Boni wieder in beiden Richtungen befahren werden könne. Rommelfanger: „Das ist für uns der wichtigste Abschnitt, er hat absolute Priorität.“ Allerdings gebe es dort auch nach den Kanalarbeiten noch eine Menge anderer Leitungen, die verlegt werden müssen. „Da ist noch einiges zu machen.“
„Deshalb geht es dort leider nur sehr langsam voran“
Viel zu tun gibt es auch noch an der Leostraße. Bei den Straßenbauarbeiten dort gibt es nur sehr kleine Fortschritte. Das Problem ist bekannt: Es gibt Schwierigkeiten mit dem Untergrund, der ist zu weich. Er muss stellenweise mit einem Zementkalkgemisch befestigt und dann aufgeschottert werden. Stück für Stück würden derzeit Kalk und/oder Schotter in den Boden eingebracht – aber nur in kleinen Abschnitten. „Dann muss zur Überprüfung der Tragfähigkeit immer wieder ein Gutachter kommen“, erklärt der Baurat. Aufbringen, ruhen lassen, prüfen – immer wieder: „Deshalb geht es dort leider nur sehr langsam voran.“ Aber es gibt Hoffnung. Richtung Krankenhaus liege die problematisch weiche Lehmschicht tiefer im Boden, da könnten die Schotter-Arbeiten schneller gehen.
Schrägseilbrücke soll in Witten ein echter Hingucker werden
Auch am Rheinischen Esel tut sich was. Die Vorbereitungen für den Bau der auffälligen neuen Schrägseilbrücke laufen. Zunächst müssen aber 80 Meter Ferngasleitung unter entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen verlegt werden, das solle im Sommer passieren. Das westliche Widerlager der alten Brücke – also das Bauteil, das den Übergang zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erddamm bildet – werde bis Februar abgerissen, dann würden auch die Brückenarbeiten ausgeschrieben. Rommelfanger: „Ende des nächsten Jahres könnte dann Baubeginn sein.“
Auch interessant
Wie lange die Bauarbeiten an der Pferdebachstraße insgesamt dauern werden, dazu wagt der Stadtbaurat keine Prognose. „Der Zeitplan ändert sich ständig.“ Der ursprünglich angepeilte Termin Ende März 2021 ist wegen des monatelangen Baustopps an der Leostraße fraglich. Um ihn eventuell doch noch einhalten zu können, werde derzeit intensiv mit der Baufirma verhandelt. „Wir wollen wissen, wo wir noch was rausholen können“, so Rommelfanger. Etwa durch eine bessere Taktung, eine Personalaufstockung, bessere Zusammenarbeit der beteiligten Firmen und parallele Arbeiten in verschiedenen Baufeldern. Anfang des Jahres werde es ein Treffen mit der ausführenden Bau-Firma Depenbrock geben, „um die Vorschläge von beiden Seiten übereinander zu bringen“.
Bürgerversammlung im Frühjahr
Um über den Stand der Bauarbeiten an der Pferdebachstraße, die Fortschritte und weiteren Planungen zu berichten, wird es im Frühjahr eine Bürgerversammlung geben, verspricht Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. „Bei der werden wir dann umfassend informieren.“
Informationen zum Stand der Arbeiten gibt es auch auf witten.de
Gesprächsbedarf gibt es auch bei den Rechnungen. Zu klären ist, wer für die Mehrkosten durch die Störungen im Bauablauf aufkommen muss: Stadt oder Baufirma. Beide haben einen externen Baubetriebler beauftragt, das zu prüfen. Rommelfanger: „Es gibt noch keine Einigung, aber wird sind guten Mutes, dass wir einen Weg finden werden, uns außergerichtlich zu einigen.“