Witten. Rund drei Monate tat sich nichts bei den Straßenbauarbeiten auf der Pferdebachstraße. Jetzt haben sich die Stadt und die Baufirma geeinigt.

Rund drei Monate tat sich nichts bei den Straßenbauarbeiten auf der Pferdebachstraße zwischen der Leo- und der Westfalenstraße. Ab Donnerstag sollen jetzt endlich wieder die Bagger rollen, sagte Stadtbaurat Stefan Rommelfanger auf Anfrage unserer Redaktion. Die Stadt hat sich mit der Firma Depenbrock über den richtigen Untergrund für den Aufbau einer neuen Fahrbahndecke geeinigt.

Die Stadt folgt dem Vorschlag des Bauunternehmens aus Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) und lässt den Untergrund der neuen Fahrbahn jetzt kalken. Hierbei wird ein Zementkalkgemisch auf den Boden aufgebracht. Die Stadt hatte ursprünglich eine 30 Zentimeter dicke Schotterschicht als Untergrund bei Depenbrock in Auftrag gegeben. Als dann an der Pferdebachstraße im Bereich der Leostraße im Juli die ersten Schotterschichten eingebaut worden waren, stellte sich aber heraus, dass der Baugrund nicht so tragfähig war, wie er sein muss.

Kalken oder Schottern – Erhebliche Unterschiede bei den Kosten

Depenbrock empfahl die Methode des Kalkens. Die Stadt wollte am Schottern festhalten, entschied sich für eine 40 Zentimeter dicke Schotterschicht. Beide Verfahren wurden geprüft, auf der Pferdebachstraße Probefelder angelegt. Das Ganze wurde von Gutachtern der Stadt und der Baufirma begleitet. Mitte September hatte Jan Raatz, Chef des Tiefbauamtes, gegenüber unserer Redaktion gesagt, dass beide Verfahren funktionieren würden.

Im Verkehrsausschuss hatte Stadtbaurat Stefan Rommelfanger am 20. September dann betont, dass es bei den Methoden der Befestigung des Untergrundes auf der Pferdebachstraße jedoch deutliche Kostenunterschiede gebe. Wähle man die Schotter-Variante, sei mit Mehrkosten von 1,2 Millionen Euro zu rechnen, beim Kalken mit 2,2 Millionen Euro.

Schotter kommt auf den neuen Bürgersteigen zum Einsatz

Man wolle bei der Großbaustelle „auf Nummer sicher gehen“, erwiderte der Stadtbaurat auf die Frage der Redaktion, warum die Stadt sich jetzt doch beim Fahrbahnuntergrund für die Methode des Kalkens entschieden habe. Auf Schotter wird jedoch nicht ganz verzichtet. Der wird an der Pferdebachstraße als Untergrund auf den neuen Bürgersteigen zwischen der Leostraße und der Einmündung Westfalenstraße aufgebracht, erklärt Stefan Rommelfanger.

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Zur Kostenseite der Maßnahmen möchte er sich jetzt nicht mehr äußern. „Das war im September eine Prognose. Das muss noch erst alles richtig ausgerechnet werden.“ Und dies sei zumeist erst am Ende einer so großen Baumaßnahme möglich.

Der Stadtbaurat geht davon aus, dass die Arbeiten an der neuen Asphaltdecke auf der Pferdebachstraße im Bauabschnitt bis zum Evangelischen Krankenhaus Anfang des neuen Jahres – „nach der Schlechtwetterperiode“ – werden beginnen können. Die Firma Depenbrock habe eine zweite Baukolonne auf der Pferdebachstraße eingesetzt. „Dort arbeiten jetzt zwölf Mitarbeiter des Unternehmens.“ Rommelfanger hofft immer noch, dass die Großbaustelle Pferdebachstraße – wie geplant – bis Mitte 2021 abgeschlossen sein wird.