Witten. Erfolgreiche Weihnachtsmatinee der Solidarfonds-Stiftung: 800 Gäste hatten im Saalbau Witten gut lachen. 20.000 Euro gab es für den guten Zweck.
Im November hat Günna St. Martina gesehen. Hoch zu Ross, als weiblichen St. Martin. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, staunt Günna. „Eine Frau würde doch niemals freiwillig ihren Mantel teilen!“ Teilen: ein gutes Stichwort für die Solidarfonds-Weihnachtsmatinee im ausverkauften Saalbau. Vier hochkarätige Kabarettisten und 800 begeisterte Besucher teilten vier Stunden am dritten Advent, um teilzuhaben an der Arbeit der Solidarfonds-Stiftung NRW und deren Leitwort, das zur Teilhabe aufruft: „Wir helfen Menschen.“
Run auf die Eintrittskarten
Längst ist es gute Tradition im Wittener Saalbau: An einem Sonntagvormittag in der Vorweihnachtszeit können die Wittener nicht nur froh und munter sein, sondern mit ihrem Eintrittsgeld zugleich Gutes tun und bewirken – ebenso wie die Künstler, die Jahr für Jahr auf ihre Gagen verzichten und sich in den Dienst der guten Sache stellen.
Dem Wittener Stiftungsvorsitzenden Michael Kohlmann gelang diesmal der große Wurf. Auf der Bühne vereinte er vier bundesweit erfolgreiche Spitzenkräfte des Humors made im Ruhrgebiet. Entsprechend groß war die Nachfrage: „Wir hätten Hunderte Karten mehr verkaufen können“, so Kohlmann.
Viererpack in Bestform
Wer ein Ticket ergatterte, hatte gut lachen. So unterschiedlich die Charaktere, so vielfältig die Themen: Alle Comedians überzeugten mit ihren jeweils 45-minütigen Ausschnitten aus den aktuellen Programmen.
Torsten Sträter aus Waltrop offenbart in einer Shit-Parade seine schlimmsten Episoden des Jahres. Dazu gehört eine Odyssee im ICE, bei der er mit drei Geflügelrollen im rumorenden Magen im letzten Moment Erleichterung auf dem Zugklo findet und sich plötzlich Campino von den Toten Hosen gegenübersieht.
Frank Goosen aus Bochum geht dem Gedränge auf Weihnachtsmärkten („Truppenübungsplatz“) am liebsten aus dem Weg. Stattdessen schwärmt er von Ommas „Rolllladen“ (ja, mit vier l). Dabei verschmäht er aber Rosenkohl als „Beilage des Grauens“.
Der Duisburger Wolfgang Trepper teilt als Brachial-Komödiant politisch nach allen Seiten aus. AKK aus der saarländischen Provinz als Kanzlerin, das sei, „als sollte ein Klempner aus Gelsenkirchen-Erle die ISS reparieren“. Und die neue SPD-Vorsitzende Saskia Esken wirke, „als hätte sie viermal hintereinander Flurwoche gehabt“.
Bruno „Günna“ Knust aus Dortmund gönnt seiner Jogginghose nur in der Waschmaschine Auslauf („Da hat sie auch Bewegung“) und ist ganz sicher, dass die Gletschermumie Ötzi aus dem Ruhrgebiet stammt: „Wer sonst würde bei Scheißwetter mit Sandalen durchs Gebirge laufen?“
20.000 Euro Erlös für die Solidarfonds-Stiftung
Der Viererpack präsentierte sich in Bestform. Zur Freude der Besucher. Zur Freude von Michael Kohlmann und seinem Team, die bei der Weihnachtsmatinee einen Erlös von rund 20.000 Euro für die Stiftung verbuchen können.
Im März 2020 folgt die Schlagerparty
Die Weihnachtsmatinee markierte das Finale des 30. Jubiläumsjahres der Solidarfonds-Stiftung NRW.
Weiter geht’s am 20. März 2020 mit der Solidarfonds-Schlagerparty in der Castrop-Rauxeler Europahalle.
Erstmals steht Kerstin Ott (“Die immer lacht“) auf der Bühne. Ein Wiedersehen gibt es u.a. mit Jürgen Drews, Mickie Krause, Anna-Maria Zimmermann, Olaf Henning und Jörg Bausch.
Der Eintritt kostet 32 Euro. Karten gibt es an allen WAZ-Ticket-Shops.
Das Geld fließt unter anderem in den NRW-Schulpreis für soziales Engagement, den der Solidarfonds seit zwei Jahren vergibt und mit insgesamt 35.000 Euro dotiert. Der Hauptgewinn in diesem Jahr bleibt in Witten: Die Hardenstein-Gesamtschule wurde in der vergangenen Woche für ihr Fahrrad-Projekt für Flüchtlinge mit 12.000 Euro ausgezeichnet.