Witten/Castrop-Rauxel. Die Wittener Hardenstein-Schule freut sich über den Schulpreis der Solidarfonds-Stiftung NRW. Sie belohnt mit 12.000 Euro ein besonderes Projekt.
Die Sieger des Solidarfonds-Schulpreises 2019 stehen fest. Und in Witten ist der Jubel besonders groß. Die Hardenstein-Gesamtschule ist Hauptgewinner des landesweiten Wettbewerbs. Ihr Projekt „Zwei(t)radspende“ wird mit 12.000 Euro ausgezeichnet.
Seit 2017 verleiht die Solidarfonds-Stiftung NRW ihren mit 35.000 Euro dotierten Stiftungspreis, der das soziale Engagement von Schülern, Lehrern und Eltern würdigt und honoriert. Sämtliche allgemeinbildenden Schulen in NRW können sich mit einem sozialen Projekten bewerben; jede Schulform hat einen Preisträger. Der Gewinner bekommt 12.000 Euro, der Zweitplatzierte 8.000 Euro. Die Dritt- bis Fünftplatzierten werden mit jeweils 5.000 Euro belohnt. Das Preisgeld muss für wichtige schulische Anschaffungen verwendet werden.
Mehr als 500 Schulen haben sich beworben, darunter die Wittener Gesamtschule
Die Auswahlkommission besteht aus Vertretern des Stiftungsvorstandes, -kuratoriums und weiteren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Schirmherr ist TV-Moderator Florian Silbereisen. „Die Resonanz auf unseren Stiftungspreis war mit mehr als 500 Bewerbungen erneut überwältigend. Alle Schulformen haben sich mit anerkennenswerten Projekten beworben“, sagt der Wittener Vorstandsvorsitzende der Solidarfonds-Stiftung, Michael Kohlmann.
Umso größer ist die Freude bei der Hardenstein-Gesamtschule, deren Fahrrad-Projekt auf Platz 1 landete. Seit vier Jahren ruft die Schule dazu auf, alte Räder zu spenden, die in etlichen Kellern und Garagen sonst nur weiter verstauben würden. Die Drahtesel werden von der schuleigenen Werkstatt-AG unter Leitung von Lehrerin Anna Hestermann repariert und zusammen mit dem Help-Kiosk an Flüchtlinge verschenkt.
Fahrräder machen Wittener Flüchtlinge mobil
Mehr als 100 Räder wurde bislang flottgemacht. „Geflüchtete brauchen Fahrräder, um mobil zu sein. Großartig, dass wir dazu einen Beitrag leisten können und die Kinder dafür ihr Herz öffnen“, sagt Schulleiter Erwin Eßmann. Marisol (14), eine von derzeit zwölf beteiligten Schülerinnen und Schülern, ergänzt: „Die Arbeit macht Spaß. Und man ist auch selbst ein Stück weit stolz darauf.“
„Tief beeindruckt“ von dem Wittener Projekt zeigte sich Schlagerstar Roland Kaiser, der bei der Preisverleihung die Laudatio auf die Hardenstein-Gesamtschule hielt. „Es ist gerade in der heutigen Zeit wichtig, Signale für mehr Mitmenschlichkeit zu setzen“, so Kaiser, der sich seit vielen Jahren im Vorstand der Solidarfonds-Stiftung engagiert.
Bürgermeisterin gehört zu den Gratulanten
Zu den Gratulanten gehörte auch Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Mit den 12.000 Euro Preisgeld will die Gesamtschule unter anderem ein digitales Lernbüro einrichten. Auch das Rad-Projekt werde fortgeführt. Direktor Erwin Eßmann: „Wir halten an unserem sozialen Engagement fest.“
Die Solidarfonds-Stiftung wird auch im kommenden Jahr ihren Schulpreis NRW verleihen. Interessierte Schulen können sich ab sofort mit einem sozialen Projekt bewerben. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Infos gibt es auf www.solidarfonds-nrw.de. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Mai 2020.