Witten. Der erste Frost ist längst da, aber ausrücken musste der Streudienst in Witten noch nicht. Das Betriebsamt hat jedenfalls gut vorgesorgt.

Der Winter kann kommen. Das Salzlager des Wittener Betriebsamtes ist mit rund 800 Tonnen gut gefüllt. Alle fünf Streuwagen sind startklar. Sie fahren – wenn möglich noch vor dem Berufsverkehr – zuerst die Hauptstraßen und wichtigen Busverbindungen ab. Die insgesamt zehn Fahrer und zwei Einsatzleiter haben in zwei Schichten notfalls rund um die Uhr Rufbereitschaft.

Noch mussten sie aber nicht raus. Wenn Schnee fällt oder es glatt wird, „versuchen wir, innerhalb einer halben Stunde bis Dreiviertelstunde den Dienst aufzunehmen“, sagt Betriebsamtsvize Thomas Bodang. Im letzten Jahr verlief der Winter recht glimpflich. Es wurden nur 400 Tonnen Salz gestreut, ganz anders als im Rekordjahr 2010, als 1800 Tonnen auf die Straße kamen.

Wittens Straßennetz umfasst etwa 340 Kilometer. Nebenstraßen kommen erst später an die Reihe. Anliegerstraßen werden gar nicht bedient, wenn der Winterdienst dort auf die Bewohner übertragen wurde. Außerhalb geschlossener Ortschaften ist Straßen NRW zumindest auf wichtigen Strecken unterwegs.

25 Mann in Handstreukolonnen des Wittener Betriebsamtes unterwegs

Geschneit hat es noch nicht, aber gefroren: Noch warten die Streuwagen in Witten auf ihren ersten Wintereinsatz. Das Foto stammt aus dem Archiv und wurde 2008 an der Ardeystraße aufgenommen – übrigens an einem 24. November.
Geschneit hat es noch nicht, aber gefroren: Noch warten die Streuwagen in Witten auf ihren ersten Wintereinsatz. Das Foto stammt aus dem Archiv und wurde 2008 an der Ardeystraße aufgenommen – übrigens an einem 24. November. © Funke Foto Services | Walter Fischer

Das Betriebsamt, das bei Bedarf und besonderen Wetterlagen bis zu 75 Mann für den Winterdienst abstellt, schickt auch Fußtruppen los. Die Handstreukolonnen, maximal 50 Kräfte verteilt auf zwei Schichten, sorgen auf Gehwegen wie der Fußgängerzone oder dort für Sicherheit, wo die Stadt selbst Anlieger ist, außerdem an Überwegen, an Bus- und Straßenbahnhaltestellen, Steigungen oder auf Brücken.

Für den Bürgersteig vor der eigenen Haustür sind die Grundstückseigentümer selbst zuständig. Sie müssen Schnee und Eis auf mindestens 1,5 Meter Breite beseitigen, zwischen 7 und 20 Uhr, sobald es aufgehört hat zu schneien. Sonntags muss man erst um 9 Uhr raus.

Wittener sollen nur bei besonderer Gefahr zum Salz greifen

Schnee darf nicht auf die Straße geschoben werden, um die Gullys nicht zu verstopfen. Zum Streuen darf man nur abstumpfende Mittel wie Granulat oder Sand verwenden. Salz ist nur bei Eisregen oder an besonders gefährlichen Stellen zulässig. Wegen der Frostgefahr ist das Wasser auf den städtischen Friedhöfen bereits abgestellt worden.