Witten. .
Es fing so harmlos an gegen elf Uhr morgens. Doch dann hörte es gar nicht mehr auf. Was am Anfang noch wie Schneeregen daherkam und für wenig Gefahr auf den Straßen sorgte, das verdichtete sich im Laufe des Tages zu hartnäckigem Dauerschneefall. Ab mittags waren nach Angaben der Stadt alle fünf Streufahrzeuge im Einsatz.
„Dieses Jahr kommt der Winter ein bisschen früh“, sagt Salim Ünlü (42), der mit einem kleinen Streufahrzeug am frühen Nachmittag in der Fußgängerzone unterwegs ist. Viele Stellen auf der Bahnhofstraße sind schon gefährlich glatt - und dagegen hilft nur eins: Salz. Gestern schmolzen die ersten Tonnen aus Wittens gut gefülltem Depot im städtischen Betriebsamt auf den Hauptstraßen dahin.
Erster Schnee in Witten
Wohl dem, der hinter einem Streufahrzeug herfuhr. Dieses Glück war dem Reporter auf der Ardeystraße beschert. Überall fließt der Verkehr langsam. Gerade zur Hauptverkehrszeit am Nachmittag bilden sich in der Innenstadt lange Schlangen vor den Ampeln. Die Polizei spricht bis zum Abend (17.30 Uhr) von 20 bis 30 Blechschäden.
Der Busverkehr kommt in den höheren Lagen des Stadtgebiets teilweise zum Erliegen. Auf der Ardeystraße, nahe Rüdinghausen, müssen die Einsatzfahrzeuge erst einmal auf den Streuwagen warten, bevor sie ihre Fahrt in Richtung Zentrum fortsetzen konnten. Zahlreiche Fahrgäste, vor allem Schüler, frieren an den Haltestellen. Busse wie der 376er verspäten sich deutlich, bis zu einer Stunde.
„Furchtbar, schrecklich diese Nässe, diese Glätte“, schimpft Alla Elster (70), die gerade zu Fuß in der Stadt unterwegs ist, auf den frühen Wintereinbruch. Ob es wieder ein solch kalter und schneereicher Winter wie im letzten Jahr wird? Davon ist Streuwagenfahrer Salim Ünlü überzeugt. Mit seinem blauen Besen fegt das kleine wendige Fahrzeug nachmittags den Schnee von der Bahnhofstraße. Gleichzeitig wird eine genau dosierte Menge Salz gestreut. Das Betriebsamt hat gut 1000 Tonnen auf Lager - und weitere 1000 bei einem Wittener Lieferanten auf Abruf bereit liegen. Beruhigende Aussichten. Denn es soll weiter schneien.