Witten. Der Wittener Juwelier Gerling verkauft das Wahrzeichen als silbernen Kettenanhänger. Zehn Euro fließen in die Renovierung des Helenenturms.

Der Helenenturm soll nach seiner Renovierung wieder ein Juwel sein – dabei ist er doch schon eins! Marina Frielinghaus, Goldschmiedin beim Traditionsjuwelier Gerling, hat das Wittener Wahrzeichen jetzt als Kettenanhänger nachgebildet.

In zwei verschiedenen Größen wird der Silberanhänger ab Donnerstag verkauft. 10 Euro pro verkauftem Anhänger gehen als Spende an die Heimatvereine, die zurzeit für die Renovierung sammeln.

Es gibt vier kleine Ausgaben des Kettenanhängers in Form des Wittener Helenenturms.
Es gibt vier kleine Ausgaben des Kettenanhängers in Form des Wittener Helenenturms. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Zum 120-Jährigen Bestehen, das der Juwelier zurzeit feiert, wollte Marina Frielinghaus ein besonderes Schmuckstück entwerfen, etwas Lokales, das zu Witten passt. Da kam die Berichterstattung über den im Inneren verwahrlosten Turm, der nach 20 Jahren Dornröschenschlaf nun wieder aufgehübscht werden soll, gerade recht.

Für den großen Anhänger modellierte die Goldschmiedin ein Wachsmodell, das mit Silber abgegossen wird. Das Modell für den kleinen Anhänger stammt aus dem 3-D-Drucker. Zwar war die Wittenerin vorab an der Egge, um den Turm zu begutachten. Orientiert habe sie sich schließlich aber an historischen Postkarten aus dem 19. Jahrhundert. „Auf den alten Fotos ist der Turm noch nicht zugewachsen, da ist er besser zu erkennen“, sagt Marina Frielinghaus.

Ganz dem Original entsprechen die kleinen Silbertürmchen natürlich nicht. Den Schriftzug „Helenenthurm 1858“ platzierte die Schmuckexpertin zum Beispiel auf dem Sockel, weil er an der Originalstelle, über dem Türbogen, nicht sichtbar wäre.

Kleiner Anhänger kostet 69 Euro

Die Anhänger aus 925er Sterling Silber werden ab Donnerstag verkauft. Der kleinere kostet 69 Euro, der größere 149. Zehn Euro davon gehen an die Heimat- und Geschichtsvereine, die zurzeit für die Renovierung des Helenenturms sammeln. Erhältlich sind jeweils verschiedene Versionen – etwa glänzendes oder geschwärztes Silber. Ein Kettenband muss man getrennt erwerben.

Mit Schmuckstücken, die einen lokalen Bezug zu Witten aufweisen, hat man bei Gerling gute Erfahrungen gesammelt. Der „Witten-Ring“ zur 800-Jahr-Feier und die „Witten-Armbanduhr“ verkaufen sich noch immer, so Filialleiterin Susanne Menne.

Das Original: der Helenenturm an der Straße Egge in Witten. Von außen sieht er gut aus, von innen ist er verwahrlost.
Das Original: der Helenenturm an der Straße Egge in Witten. Von außen sieht er gut aus, von innen ist er verwahrlost. © Jürgen Theobald

Wann wird denn der Helenenturm nun saniert? „Noch ist alles offen, aber es sieht eigentlich ganz gut aus“, sagt Wolfgang Lippert vom Heimatverein Stockum/Düren und Mitglied des Denkmalbeirats zur Finanzierung. Die Stadt hat in ihren neuen Haushalt bereits Kosten für die Renovierung eingeplant. Im August hat das Baudezernat außerdem bei der Bezirksregierung Arnsberg einen Förderantrag über Baukosten von 210.000 Euro eingereicht, über den aber noch nicht entschieden wurde.

Der Wunsch: ein außerschulischer Lernort

Zudem sammeln die Heimatvereine Spenden, denn über die reinen Baumaßnahmen hinaus wollen sie den Helenenturm damit aufwerten und zu einem außerschulischen Lernort machen. So sollen Infotafeln die Bedeutung des Bauwerks anno 1858 betonen und über dessen Geschichte erzählen. Auch auf der Aussichtsplattform sollen Tafeln erklären, welche Sehenswürdigkeiten man vom Turm aus sehen kann. Besonders schön fände Wolfgang Lippert es, wenn künftig auch eine Kopie des historischen Panoramabildes zu sehen wäre, das Hoffotograf Friedrich Goebel 1886 erstellte. „Dann könnte man dort oben eine Geschichtsstunde abhalten“, sagt Lippert, „und vergleichen, was stand an einer Stelle damals und heute?“