Witten. Witten macht mit beim Projekt „Global Nachhaltige Kommune“. Erstmals trafen sich Interessierte. Sie wollen bis 2020 eine Strategie erarbeiten.
Was haben Essen, Hagen, Haan, Herne und Witten gemeinsam? Alle sind Modellkommunen für das Projekt „Globale Nachhaltige Kommune“. Witten ist eine von 15 Städten, die nachhaltiger werden sollen. Jetzt trafen sich erstmals Vertreter aus Verwaltung, Kirche, Wirtschaft und Politik im Unikat-Club, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die meisten waren sich einig: Das Projekt ist gut für Witten.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21), die Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene stärken möchte, koordiniert in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung das Projekt. Kreise oder Städte haben sich darum beworben. 15 wurden ausgewählt. Witten war auch darunter und wird jetzt „fachlich und personell von der LAG 21 unterstützt, um ein Handlungsprogramm zu erarbeiten“, erklärte der städtische Koordinator Ralph Hiltrop. Außerdem wurde eine Steuerungsgruppe gebildet.
Projekte für die Nachhaltigkeit müssen in Witten besser gebündelt werden
Carlo Schick von der LAG 21 führte beim ersten Treffen in das Thema ein: „Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der UNO können nur vor Ort erreicht werden.“ In Witten gibt es schon viele nachhaltige Projekte. Die Stadt ist zum Beispiel Fairtrade-Town, verabschiedete ein entsprechendes Radverkehrskonzept sowie einen Masterplan für den Einzelhandel. Großes Potenzial sehe Schick in der Bündelung bereits vorhandener Projekte.
Dass da noch Verbesserungsbedarf bestehe, bestätigte Ralph Hiltrop. „Nachhaltigkeit ist in Witten noch nicht strukturiert genug. Das soll besser werden. Bei mir fließen alle Informationen zusammen und ich leite diese in die entsprechenden Ämter weiter.“
Es sind noch vier weitere Treffen bis Ende 2020 geplant
Die Stadt lud 60 Akteure ein. Erschienen sind 40, darunter: IG Metall, Seniorenvertretung und IHK. Das Projekt schien gut anzukommen. „Endlich“, sagte auch Domenik Treß von der Uni Witten. Die Schulabbrecherquote in Witten sei hoch, auch in Sachen Bildung sei also mehr Nachhaltigkeit nötig. Die Superintendentin des Kirchenkreises Hattingen-Witten, Julia Holtz, meinte: „Ich finde gut, dass es viele Überschneidungen mit den Zielen der Kirche gibt.“ Angedacht sind noch vier weitere Treffen bis Ende 2020. Bis dahin soll eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet werden.