Witten. „Hervorragende Arbeit“ bescheinigt die Radfahrer-Lobby Stadt Witten und Gutachtern nach Erstellung eines Radkonzepts. Jetzt will sie Taten sehen.

In einem offenen Brief zum neuen Wittener Radverkehrskonzept loben der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC-EN), der Verkehrsclub Deutschland (VCD-EN) und die Wittener Fahrradbotschaft Stadt und Gutachterbüros für ihre Arbeit. Nach der Beschlussfassung am Donnerstag (23.5.) müssten dann allerdings auch Taten folgen, fordert die Radfahrer-Lobby.

Sie hat eigenen Angaben zufolge das Konzept vor fünf Jahren beantragt. Jetzt liege eine fast „lückenlose Zusammenfassung der notwendigen Maßnahmen für einen sicheren und attraktiven Radverkehr“ in Witten vor.

„Damit es nicht bei bedrucktem Papier bleibt, müssen nach der Beschlussfassung allerdings auch Taten folgen“, schreiben die Interessensvertreter in einem offenen Brief an Bürgermeisterin und Verkehrsausschussmitglieder. Als „Sofortmaßnahmen“, die noch in diesem Jahr angegangen werden müssten, verlangen die Clubs und der Fahrradbotschafter Verbesserungen auf der Ruhr- und Husemannstraße, diebstahlsichere Fahrradparkplätze gegenüber dem Wittener Hauptbahnhof und die Einstellung eines Radverkehrsbeauftragten bei der Stadt Witten.

Sofortmaßnahmen auf Ruhrstraße und Husemannstraße in Witten verlangt

Die Husemannstraße lässt sich bergab (Foto) gut befahren, hier gibt es einen Fahrradweg. Bergauf müssen Radfahrer allerdings den Bürgersteig nutzen.
Die Husemannstraße lässt sich bergab (Foto) gut befahren, hier gibt es einen Fahrradweg. Bergauf müssen Radfahrer allerdings den Bürgersteig nutzen. © FUNKE Foto Services, archiv | foto: Jürgen Theobald

Auf der Ruhrstraße müsse zwischen Gasstraße und Ruhrdeich der „gefährlichste Straßenabschnitt der Stadt“ entschärft werden. „Hier kann mit geringem Aufwand viel erreicht werden“, heißt es in dem Brief. Auch Stellplätze am Bahnhof könnten durch preiswerte und einfach aufzubauende Anlagen noch in diesem Jahr verwirklicht werden. „Auf eine Designanlage mit allem Komfort will die Radelgemeinde nicht mehr warten“, schreiben die Verfasser, Susanne Rühl für den ADFC, Andreas Müller als Fahrradbotschafter und Andreas Redecker für den VCD.

Note 3 als Ziel im nächsten Fahrradklimatest

Auf der Husemannstraße fordern sie einen Umbau, damit sich bergauf Radfahrer, Autofahrer und Fußgänger nicht mehr in die Quere kommen. Und als „Radbeauftragten“ stellen sie sich einen Kümmerer vor, der kleinere Baumaßnahmen selbst plant und sowohl mit Geld als auch entsprechenden Befugnissen den Radverkehr nach vorne bringt. „Note 3 im Fahrradklimatest wäre das Ziel“, schließen die Autoren ihren Brief. Der Verkehrsausschuss tagt ab 17 Uhr in der Wittener Werkstadt.