Witten. Der Hammerteich in Witten kann entschlammt werden. Das würde rund 400.000 Euro kosten und sieben Monate dauern. Damit wäre es aber nicht getan.
Neue Hoffnung für den Hammerteich: Das stark verlandete, schon auf zwei Drittel seiner ursprünglichen Größe geschrumpfte Gewässer kann entschlammt werden. Die Stadt sieht ihre Pläne jetzt durch eine Studie bestätigt. Es würde rund sieben Monate dauern und beim ersten Mal bis zu 400.000 Euro kosten. Fraglich ist aber noch, wer das bezahlen soll.
Vor Monaten hatte die Stadt ihre Pläne vorgestellt, die Ablagerungen („Sedimente“) vom Grund des Hammerteichs durch einen 800 Meter langen Schlauch in die Ruhr zu leiten. Jetzt liegt das Ergebnis einer Studie zur Entschlammung vor. „Sie bestätigt, dass die von der Stadt favorisierte Ableitung der Sedimente aus ökonomischer und ökologischer Sicht die beste Lösung wäre“, sagt Grünflächenplaner Robin Mues vom Baudezernat. Zuvor waren Schlammproben entnommen worden, die offenbar in Ordnung sind. Wären sie giftig, könnte kein Wasser in die Ruhr geleitet werden.
Abpumpen des schlammigen Wassers muss von Zeit zu Zeit wiederholt werden
Mit einem einmaligen Abpumpen ist es allerdings nicht getan. Um der Versumpfung auf Dauer vorzubeugen, muss die Maßnahme laut Stadt von Zeit zu Zeit wiederholt werden. Dafür müssen im Schnitt weitere 20.000 bis 30.000 Euro pro Jahr veranschlagt werden. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht geklärt. Die Gewässeraufsicht muss ebenfalls noch ihren Segen geben.
Trotz der hohen Kosten bekundet die Stadt ihre feste Absicht, den seit Generationen beliebten Teich am Rande der Innenstadt, am Fuße des Waldgebiets Hohenstein, zumindest in seiner jetzigen Größe zu erhalten. Man wolle das Projekt in „naher Zukunft“ verwirklichen. „Der Hammerteich ist ein wichtiges kulturelles und landschaftsprägendes Element im Naherholungsgebiet Hohenstein“, sagt Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Der Hammerteich ist ein Bodendenkmal und der Wall, der den nahen Borbach aufstaut, ein Baudenkmal. Letzterer gehörte bis Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer mit Wasserkraft betriebenen Schmiede.
Interessengemeinschaft lädt am Denkmalstag zur „Brotzeit“ am Ufer ein
Um den Hammerteich zu erhalten, hat sich eine Interessengemeinschaft gebildet. Sie lädt am Sonntag, beim Tag des offenen Denkmals, zu einer „Brotzeit“ ans Ufer ein. Auf Infotafeln zeigt sie den ursprünglichen Verlauf des Gewässers. Auch die Stadt sollte eingeladen werden „und mal erklären, was sie vorhat“, so Ingeborg (74) und Ulrich Pfeffer (76), die der Initiative angehören. Sie wohnen am Parkweg und gucken von oben auf den Hammerteich. Die Initiative hat sich gegründet, damit sich endlich etwas tut. Sie freut sich über die neuen Aktivitäten seitens der Verwaltung, hegt aber gewisse Zweifel an dem geplanten Verfahren, den Schlamm in die Ruhr zu leiten.
Die Pfeffers, denen einst das Café Leye gehörte, lieben den Teich mitten im Wald. Diese Liebe werden sie am Sonntag mit ihren Mitstreitern wieder auf einem Banner bekunden, das von einem Ufer zum anderen gespannt ist.