Witten. Seitdem Ende 2016 die Flüchtlinge ausgezogen sind, steht Haus Bommerholz in Witten leer. Die SPD will nun wissen, wie es weitergehen soll.

Wie geht es mit Haus Bommerholz weiter? Seitdem im November 2016 die letzten Flüchtlinge aus dem idyllisch am Waldrand gelegenen Gebäude ausgezogen sind, steht es leer. „Die Immobilie dämmert praktisch ihrem Zerfall entgegen“, bedauert Ratsherr Klaus Pranskuweit. Die SPD-Ratsfraktion hat daher bei der Stadt nachgefragt, wie es um den Verkauf des Hauses steht – und ob nicht vielleicht sogar die Stadt selbst erwägen würde, das ehemalige Gästehaus der Uni Dortmund zu kaufen und zu vermarkten.

Aktuell sind die Gebäude und das 35.549 m² große Grundstück im Besitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB). Dieser hatte bereits 2017 nach einem Investor gesucht und 2018 verkündet, dass es Interessenten gebe. „Doch offensichtlich ist der Verkauf bislang nicht geglückt,“ sagt Christoph Malz, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion.

SPD sieht beste Voraussetzungen für Gastronomie oder Hotel

Man wolle auch wissen, „warum der Verkauf dieser Immobilie in idyllischer Lage überhaupt so schwierig ist“, ergänzt Klaus Pranskuweit. Schließlich erscheine sie doch mit ihrem Parkplatzangebot und der Bus-anbindung sehr attraktiv für eine Hotel- oder Gastronomienutzung. Die beiden Ratsherren verweisen auf die ansprechende Lage am Elbschetal mit seinen zahlreichen Wander- und Radwegen: „Es gehört zu den beliebtesten Naherholungsgebieten für die Wittener und für viele Menschen aus der Umgebung, hat aber keine Ausflugsgastronomie oder einen Rastplatz.“ Daher rechnen sich die beiden Genossen für eine mögliche künftige Gastronomie an dieser Stelle große Erfolgschancen aus.

Warum das Haus bislang nicht verkauft ist, dazu konnte die BLB am Montag noch keine Angaben machen. Schon im Dezember 2016 hatte aber der damalige Sprecher des Landesbetriebs, Hartmut Gustmann, gesagt, dass es nicht einfach sein werde, einen Käufer zu finden. Der Grund sei die abgelegene Lage des Gebäudes. Außerdem sei Witten „kein Immobilien-Hotspot“.

Die Ratsherren Malz und Pranskuweit regen daher auch an, dass die Stadt Witten das Objekt selbst erwerben könne, um es zu erhalten – und es dann zweckgebunden weiterverkaufen könnte. Auch wenn sie selbst ahnen, „dass das in diesen finanziell schwierigen Zeiten kaum zu realisieren ist“. In Rathauskreisen wird auf das Haushaltssicherungskonzept hingewiesen, was einen Eigenerwerb nicht wahrscheinlicher macht.