Witten. . Das frühere Gästehaus in Bommerholz wird bekanntlich zur Flüchtlingsunterkunft. Dabei bleibt eine Familie, die dort lange wohnt, auf der Strecke.

Die Staudingers wären gern geblieben, auch wenn demnächst nebenan 50 oder mehr Flüchtlinge einziehen. Doch sie können die Ungewissheit nicht mehr aushalten, ob sie nun im Nebengebäude des ehemaligen Gästehauses der Dortmunder Uni in Bommerholz bleiben dürfen oder nicht. Sie haben sich nach 15 Jahren eine neue Wohnung gesucht.

Wir erinnern uns: Die vierköpfige Familie, deren Vater im Hauptberuf Gärtner an der Technischen Universität Dortmund ist, bewohnt das Nebengebäude des Gästehauses. Ein Paradies mit Teich und Tieren mitten im Grünen. Nebenbei hat Martin Staudinger (49) eine Art Hausmeistertätigkeit ausgeübt. Alles war gut, bis die Hochschule das Gebäude vor vier Jahren aufgab.

Staudingers hätten gern als Hausmeister weitergearbeitet

Seitdem wissen die Staudingers „nie, was los ist“. Dürfen sie bleiben oder nicht? „Seitdem das zu ist, hängen wir in der Schwebe“, sagt Birgit Staudinger. Die Ungewissheit nahm noch zu, seitdem die leere Immobilie als Flüchtlingsunterkunft im Gespräch ist. Nun bekam die Stadt wie berichtet offenbar den Zuschlag.

„Die Stadt hätte uns liebend gern behalten“, glaubt die 46-Jährige. Es sei sogar von einem 450-Euro-Vertrag für eine Fortsetzung der Hausmeistertätigkeit die Rede gewesen. Doch wer sie nicht mehr haben wollte, sei stets der Liegenschaftsbetrieb des Landes gewesen, dem das Gästehaus gehört und der es zumindest zeiweise auch verkaufen wollte. Ein Rolle könnte auch die Tatsache spielen, dass der Stadt alles mietfrei überlassen wird, die Staudingers aber natürlich Miete zahlen müssen.Trotzdem verstehen sie das nicht. Was mit der Uni als Vermieter möglich war, warum sollte das nicht auch mit der Stadt gehen?

Neue Wohnung mit Garten in Heven gefunden

Die Universität Dortmund hat ihnen zwar noch gar nicht gekündigt, dennoch haben Staudingers jetzt von sich aus einen Schlussstrich gezogen. Denn sie sind „mit dem Nerven am Ende“. Immerhin fand sich eine, wenn auch kleinere, Wohnung mit Garten in Heven. Der 22-jährige Sohn kann zwar nicht mehr mit einziehen, aber dafür dürfen Tochter und Hund mit. Birgit Staudinger: „Wir fangen wieder bei Null an.“