Witten. Beim Schulfest zum 20-jährigen Bestehen der Wittener Helene-Lohmann-Realschule erklären Schüler, Eltern und Lehrer, was diese Schule ausmacht.

Sie ist das Küken unter den Schulen der Stadt – und doch längst flügge geworden. Die Helene-Lohmann-Realschule in Witten-Bommern feiert an diesem Wochenende ihren 20. Geburtstag. Beim großen Schulfest am Freitagnachmittag (30. August) schwelgten Schüler, Eltern und Lehrer in Erinnerungen.

„Mit zwei Klassen sind wir angefangen“, erinnert sich Schulleiterin Bärbel Faustmann, die damals schon dabei war. „Die Kollegen passten beim Lehrerausflug alle in ein Auto.“ Räume fand die dritte Realschule der Stadt damals zunächst in der Fröbelschule am Crengeldanz. „Das war ganz klein, wie eine alte Villa – da fühlte ich mich total geborgen“, sagt Alicja Hagenkötter, die damals Schülerin war und heute ihren Sohn Jim ebenfalls zur Helene-Lohmann schickt.

Schulleiterin Bärbel Faustmann zeigt am Zeitstrang mit Zeitungsausschnitten, was die Wittener Schule alles schon auf die Beine gestellt hat.
Schulleiterin Bärbel Faustmann zeigt am Zeitstrang mit Zeitungsausschnitten, was die Wittener Schule alles schon auf die Beine gestellt hat. © FFS | Jürgen Theobald

Denn diese Geborgenheit, diese Gemütlichkeit, die habe sich die Schule erhalten, auch als 2002 der Neubau am Bommerfelder Ring eröffnet wurde. „Dass wir den bekommen haben, dafür haben sich damals alle schwer ins Zeug gelegt“, so Schulleiterin Faustmann. Nicht nur das Kollegium, auch die Eltern seien unglaublich engagiert. „Diese Aufbruchstimmung ,Wir sind Helene’ hat sich bis heute gehalten.“ Durch die neue Mitte sei die Schule dann noch mehr ins Zentrum Bommerns gerückt worden. „Ich glaube, ich kann sagen, Lehrer und Schüler fühlen sich wohl hier“, versichert die Schulleiterin.

Französischlehrer: „Jeder kennt jeden, wir können uns gut kümmern“

Inzwischen gehen 320 Schülerinnen und Schüler zur Helene-Lohmann-Realschule. Sie werden von 20 Lehrern unterrichtet. Ronja Mermer ist mit gerade mal 24 Jahren die Jüngste im Kollegium. Sie lobt die „wirklich gute Zusammenarbeit“ – auch mit Eltern und Schülern. „Wir sind zwar gewachsen, aber immer noch klein“, sagt Französischlehrer Alexandre Guillou (36). Das habe viele Vorteile, aber vor allem den: „Jeder kennt jeden, wir können uns gut kümmern.“ Dieses Gefühl des Zusammenhalts würden auch die Kinder wertschätzen. Es gebe praktisch keine Probleme mit Vandalismus – „nicht einmal auf den Toiletten“, so die jungen Lehrer.

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Die Schüler bestätigen diese Einschätzung – selbst als keiner der Pädagogen zuhört. „Mir ist sofort die gute Atmosphäre aufgefallen“, sagt Serena (14), die gerade erst vom Ruhr-Gymnasium nach Bommern gewechselt ist. Julia aus der 8a findet es cool, dass die Lohmann-Lehrer so entspannt sind und Till und Tom mögen die AGs am Mittag besonders. „Den Alpencross zum Beispiel.“

Vivien, Fria, Mia und Lana (von links) haben fürs Schulfest ein Schmuckprojekt gestartet.
Vivien, Fria, Mia und Lana (von links) haben fürs Schulfest ein Schmuckprojekt gestartet. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Dass auch viele andere gute Erinnerungen an ihre Schulzeit in Bommern haben, zeigen die Anmeldezahlen für den Schulfest-Abend. 320 Ehemalige haben zugesagt. „Und wir hoffen, dass noch viele spontan vorbeikommen“, sagt Schulleiterin Bärbel Faustmann.

Mehr Personal und digitale Unterstützung

Was sie sich sonst noch wünscht zum Schuljubiläum? Faustmann: „Dass es mehr Personal gäbe, damit wir die Klassen kleiner machen könnten, um noch mehr auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können.“

Schüler hatten fürs Fest viel vorbereitet

Für das Schulfest zum runden Geburtstag war viel vorbereitet worden: Die Schüler hatten Lieder und Artistik-Einlagen einstudiert, die am Nachmittag vorgeführt wurden. Außerdem wurden Mofas versteigert, die die Mofa-AG repariert und in Schuss gebracht hatte.

Bei den Projekttagen waren zuvor auch Beton-Bänke für den Schulhof gegossen und ein neuer Leih-Bücherschrank angebracht worden.

Sie hätte zudem gerne mehr Unterstützung im digitalen Bereich. „Und ich hoffe natürlich, dass die Realschule bestehen bleibt“, sagt die Leiterin. Denn diese Schulform vermittle wie keine andere gute Bildung, Berufswahlorientierung und eine gute Vorbereitung auf die Oberstufe. Bärbel Faustmann: „Und das alles bodenständig: Ganz real eben.“