Witten. Das „Trotz allem“ nennt es eine Frechheit, von der CDU in die Extremismusecke gerückt zu werden. Auch sonst gibt es viel Gegenwind für die Union.

Sind von der Stadt finanzierte Räume an extremistische Organisationen vermietet worden? Das will die CDU-Ratsfraktion in einer Anfrage von der Stadtverwaltung wissen und bekommt dafür nun viel Gegenwind. In ihrer Anfange hatte die Junge Union unter anderem das „soziokulturelle Zentrum „Trotz allem“ erwähnt.

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Das „Trotz allem“ wehrt sich vehement dagegen, als „extremistische Organisation“ bezeichnet zu werden. Dies sei eine Unterstellung. „Sie entbehrt jeglicher Grundlage und dient einzig und allein der Verleumdung unseres demokratischen und antifaschistischen zivilgesellschaftlichen Engagements“, sagt Mitarbeiter Malte Steinmann. Das Zentrum leiste seit Jahren einen einzigartigen Beitrag zu Wittens selbstverwalteter und unkommerzieller Kultur. Dass die CDU-Fraktion versuche, sie mit Antidemokraten in eine Ecke zu stellen, empfinden die Mitstreiter des „Trotz allem“ als „einer demokratisch gewählten Partei unwürdige Frechheit“.

Wittener Jusos sehen in dem „Trotz allem“ eine „unersetzbare Institution“

In einer online veröffentlichten Stellungnahme verweisen die Mitarbeiter auf zahlreiche Veranstaltungen, die das Zentrum in den letzten Jahren in Zusammenarbeit etwa mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, dem Stadtarchiv oder Verdi organisiert hat. Die Zusammenarbeit zwischen dem Wittener „Treff“ an der Werkstadt und dem „Trotz allem“ habe zudem eine jahrelange Tradition.

Auch die Jusos, die Jugendorganisation der SPD, haben die Anfrage der CDU nach eigener Aussage „mit Verwunderung“ zur Kenntnis genommen. „Wir halten das Kulturzentrum „Trotz allem“ für eine wichtige und unersetzbare Institution. Insbesondere leistet es in der Jugendarbeit und der politischen Bildung einen wichtigen Beitrag“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Jusos verweisen ebenfalls auf die zahlreichen Veranstaltungen des Zentrums, die das „Trotz allem“ ihrer Meinung nach zu einem wichtigen überparteilichen Ort des gegenseitigen Austausches mache.

Wittener Saalbau-Chefin stellt CDU-Anfrage richtig

Stein des Anstoßes waren für die CDU-Fraktion aber noch andere Vermietungen. So soll laut Anfrage der Saalbau für einen Verschwörungstheoretiker-Kongress und die Vorführung eines nationalistischen Films aus der Türkei vergeben worden sein. Das sei schlicht falsch, sagt Saalbau-Leiterin Hendrikje Spengler. „Es gab keinen türkischen Film, sondern ein Theaterstück, das aber abgesagt worden ist, bevor es zur Aufführung kam“, stellt Spengler richtig.

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„Mit dem Verschwörungstheoretiker-Kongress bezieht sich die CDU wahrscheinlich auf den Alternativen Wissenskongress von 2014“, sagt die Saalbau-Chefin. Dieser hatte damals für heftige Diskussionen und Widerstand gesorgt. Er sollte ursprünglich von fünf NRW-Bezirksverbänden der AfD veranstaltet werden. Diese sprangen aber im Vorfeld ab.