Witten. Im Dezember kommt der neue Nahverkehrsplan für den EN-Kreis. Für Pendler aus Bommern, Heven und Herbede wird sich vieles ändern.
Der Nahverkehrsplan für den EN-Kreis tritt voraussichtlich Ende des Jahres in Kraft. Unterm Strich könnte Witten gerade bei den Verbindungen zur Ruhr-Uni Bochum, zur Uni Dortmund, zum Freizeitbad Heveney und nach Vormholz profitieren. Witten wird mehr denn je zur Straßenbahnstadt, muss dafür aber auf manche Buslinie verzichten. Als der Plan bekannt wurde, kritisierten Bommeraner, dass sie schlechter an die Innenstadt angebunden seien. Hier ein Überblick:
Zweite Straßenbahn verbindet Witten und Bochum
Auf den Gleisen der Straßenbahn soll neben der 310 auch die Linie 309 eingesetzt werden. Sie verbindet Heven mit Bochum-Langendreer. Diese neue Verbindung ist der Schlüssel zu den anderen Busverbindungen. Die Haltestellen Witten Heven Dorf und Freizeitbad Heveney sollen neben dem Hauptbahnhof der neue Verknüpfungspunkt werden. Im 15-Minuten-Takt sollen Bahnen nach Heven Dorf fahren und Anschluss an die Busse nach Herbede, Vormholz und die Ruhr-Universität bieten. Der geplante Umbau des Schienennetzes wird sich bis September 2020 verzögern.
Eine Buslinie in Richtung Bommern fällt weg
Das neue Straßenbahnkonzept ist der Grund dafür, dass zukünftig die Linie 378 (Castrop-Rauxel Münsterplatz - Bommern Denkmal) nicht mehr nach Witten fahren wird. Der Stadtteil Bommern bleibt über die Linie 379 (Langendreer - Sprockhövel-Haßlinghausen Busbahnhof) mit der Innenstadt verbunden. Zu Hauptverkehrszeiten sollen die Busse alle 15 Minuten fahren, bei schlechterer Auslastung nur alle 30 oder 60 Minuten. Zu Diskussion steht noch, ob eine Verlängerung zum Einkaufszentrum Ruhrpark ausgebaut wird. Die Haltestelle „Bundesverlag” wird laut Konzept vom SB 38 nicht mehr angefahren. Als Ersatz hält der Bus an der neuen Haltestelle Bommern Denkmal (zukünftig: Bommern Mitte).
Anbindung zur Ruhr-Universität / Technologiezentrum
Besonders Studenten dürften auf die neue Anbindung zur Ruhr-Universität gespannt sein. Die Linie 320 fährt zwar wie gewohnt jede halbe Stunde, wird in Zukunft aber nicht mehr über die Kleinherbeder Straße, sondern durchs Lottental zur Ruhr-Universität fahren. Am Freizeitbad Heveney entsteht ein neuer Verkehrsknoten. Wer aus der Innenstadt, Herbede, Wetter oder Vormholz pendelt, kann dort in mehrere Buslinien umsteigen und zur Universität fahren. Zu Vorlesungszeiten und am Wochenende wird außerdem die Strecke der Linie 376 (Hagen-Vorhalle Bahnhof - Witten-Hauptbahnhof) bis zum Schwimmbad verlängert.
Neue Linie für Herbede und Vormholz
Der 320er bedient zwar weiterhin die Städteverbindung Rüdinghausen-Sprockhövel, wird aber nicht mehr Kämpen anfahren. Der 375er soll das gesamte Gebiet um Vormholz abdecken. Verstärkt wird er von der neuen Buslinie 374, die von Vormholz (Zu den Eichen) über Heven Dorf zur Ruhr-Universität fährt.
Auch Studenten der Dortmunder Uni profitieren
Die Linie 371 (Witten-Mitte - S-Bahnhof Dortmund-Oespel) soll zur Hauptverkehrszeit alle 15 Minuten fahren. Ab Oespel kommt man mit der S-Bahn weiter zur Universität Dortmund. Der engere Takt soll beim Umsteigen vom Bus auf die Bahn bessere Anschlüsse ermöglichen.
Mehr Komfort in neuen Bussen
Neue Linienpläne gelten ab dem Fahrplanwechsel
Der EN-Kreis hatte im Dezember 2016 die Planungsgesellschaft „Büro Stadtverkehr” aus Hilden und die „Planersocietät” aus Dortmund damit beauftragt, das Bus- und Bahnangebot im Kreis zu analysieren und verbessern.
Dafür haben sie unter anderem geprüft, wie Linien und Strecken umgelegt oder ausgebaut werden können und ob Anschlussfahrten erreichbar sind. Mit ihren Ergebnissen konnten die Planer das derzeitige Streckennetz für die neun Kreisstädte überarbeiten.
Der Kreistag hat diese „Fortschreibung des Nahverkehrsplans“ im Dezember 2016 beschlossen. Für Witten wurden die Nahverkehrsunternehmen Bogestra und VER beauftragt, die Änderungen umzusetzen. Offiziell treten die neuen Linienpläne zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember in Kraft – unabhängig von den Verzögerungen beim Ausbau der schnellen Straßenbahnlinie 310 am Crengeldanz.
Außerdem ist sicher, dass alle neu angeschafften Schnellbusse und Linienbusse klimatisiert sein werden. Neben neuen Displayanzeigen sind zur eingeschränkten Nutzung auch Außenlautsprecher geplant. Mit ihnen können die Fahrer mit dem Menschen außerhalb des Busses kommunizieren.