Witten. Mit einem Straßenfest werden Mittwoch (19.6.) die Kirchentagsbesucher in Dortmund willkommen geheißen. Wittener sorgen für Musik und Essen.

Wenn am Mittwoch (19. Juni) der Deutsche Evangelische Kirchentag beginnt, wird Dortmund seine Gäste mit einem großen Straßenfest in der Innenstadt begrüßen. Beim „Abend der Begegnung“ wird der Kirchenkreis Hattingen-Witten mit rund 120 Frauen und Männern vor Ort sein. Die Ehrenamtlichen werden nicht nur für Essen und Trinken, sondern auch für Musik, Kabarett und Überraschungen sorgen.
„Da machste wat mit“ lautet das Motto des Feier-Abends, der um 18.30 Uhr nach den drei Eröffnungsgottesdiensten beginnt und gegen 22.45 Uhr nach dem Segen zur Nacht endet. Zum Auftakt des Kirchentages werden rund 200.000 Menschen in Dortmunds City erwartet. Besucher können sich auf rund 300 Mitmach- und Essensstände freuen.

Bethaus-Schmied Rainer Simmat reist mit eigener Esse an

Die Ehrenamtlichen aus Witten und Hattingen sind auf der Hansastraße zu finden und – wenn es um Kulinarisches geht – auf der angrenzenden Kampstraße. Dort hat der Wittener Koch Mark Neuhaus die Mütze auf. Rund 5000 Essen halten die Ehrenamtlichen aus Witten und Hattingen an diesem Abend für die Kirchentagsbesucher bereit. „Es gibt auch Bratkartoffeln und Bütterkes“, weiß Hans Werner Ludwig, Kirchentagsbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten.

Hans  Werner Ludwig, Kirchentagsbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten, und die Wittenerin Friedgart Illian rührten die Werbetrommel bei der Suche nach Privatquartieren für die Kirchentagsgäste. In Witten wurden schließlich 210 Gastgeber gefunden.
Hans Werner Ludwig, Kirchentagsbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten, und die Wittenerin Friedgart Illian rührten die Werbetrommel bei der Suche nach Privatquartieren für die Kirchentagsgäste. In Witten wurden schließlich 210 Gastgeber gefunden. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Bethaus-Schmied Rainer Simmat wird mit einer eigenen Esse zum Fest kommen, um dort Herzen und kleine Metallkreuze zu schmieden. Die Evangelische Kirchengemeinde Rüdinghausen ist mit einem Erzählzelt vor Ort, in dem Bergmanns- und Ruhrgebietsgeschichten zu hören sind.

Herbeder Live-Band wird Musikwünsche erfüllen – oder auch nicht

Die Johannis-Kirchengemeinde lädt auf der Hansastraße in einen Vertrauenspavillon ein. „Man muss sich überwinden und hineingehen. Drinnen erwarten einen dann schöne Überraschungen“, sagt Ludwig, der mehr nicht verraten darf. Mit einer Live-Band will die Kirchengemeinde Herbede in Dortmund für Stimmung sorgen. „Sie wird – wie eine Musikbox – gewünschte Musik spielen – oder auch nicht.“ Überraschung.

Straßenmusik wird im Eingangsbereich des Karstadt-Haupthauses auf dem Westenhellweg geboten. Dort spielt der Posaunenchor der Wittener Johannis-Kirchengemeinde mit seinem Partnerchor aus dem rheinland-pfälzischen Neuhäusel. Zusammen rund 40 Bläser, Dirigent ist der erst 30-jährige Jan-Philipp Walter.

Hattinger Pfarrer spielt die Drehorgel

Der Wittener Moritz Meise spielt unter freiem Himmel Dudelsack, der Hattinger Pfarrer Udo Polenske eine Drehorgel. Außerdem werden sich Kirchentagsbesucher an den Wittener Chören Epheristo (Herbede) und Singing alive (Bommern) erfreuen können – und an einem Chor aus Ruanda. Eine besondere Aufgabe hat an diesem Abend der Herbeder Thorsten Schröder. Er hat beim Straßenfest die Moderation der Kleinkunst- und Kabarettbühne übernommen. Von 19.45 Uhr bis 20.45 Uhr heißt es am Dortmunder Ostwall: „Man wird ja wohl noch lachen dürfen“. Dafür wollen am Mittwoch die Wittenerin Fee Badenius und der Dortmunder Kabarettist Fred Ape sorgen.

Vom Dortmunder Hauptbahnhof im Norden bis zum Stadtgarten im Süden, von der Kampstraße im Westen bis zum Ostwall zieht sich die Festmeile, auf der am Mittwochabend die Kirchentagsbesucher begrüßt werden. Julia Holtz wird mitfeiern. Die Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten hofft, dass der Kirchentag – „eine logistische Glanzleistung“ – zu einem sichtbaren Signal wird, „dass Kirche immer noch eine lebendige Kraft ist“.

Legten sich auf der Suche nach Gastgebern im Backhaus an der Dortmunder Straße im März ins Kirchentagsbett: Superintendentin Julia Holtz (Mi.), Presbyterin Susanne Brahmann (li.) und Jugendreferentin Beate Hose.
Legten sich auf der Suche nach Gastgebern im Backhaus an der Dortmunder Straße im März ins Kirchentagsbett: Superintendentin Julia Holtz (Mi.), Presbyterin Susanne Brahmann (li.) und Jugendreferentin Beate Hose. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Holtz, die sich im März im Backhaus ins Kirchentagsbett legte, um Wittener Gastgeber zu werben, wird während des Evangelischen Kirchentages selbst Besucher aufnehmen. „Ich habe zwei Pfarrerinnen aus dem englischen Sheffield zu Gast, außerdem den Mann einer Studienfreundin mit seinem Sohn, die sich bereit erklärt haben, in unserem Keller zu übernachten, weil wir sonst keinen Platz mehr gehabt hätten.“ In Witten werden 210 Gastgeber in ihrem Haus oder in ihrer Wohnung über 500 Kirchentagsbesucher beherbergen.

„Der Chor ist der Star“

Beim „Abend der Begegnung“ in der Dortmunder City ist der Kirchenkreis Hattingen-Witten auch stark beteiligt am Projekt „Der Chor ist der Star“. Rund 500 Sängerinnen und Sänger werden insgesamt auf der Großbühne am Hansaplatz auftreten. Los geht’s um 20.30 Uhr, Schluss ist um 22 Uhr.

Es gibt auch ein Baseballcamp

Insgesamt werden sich rund 4000 Männer und Frauen aus den verschiedenen Regionen der Evangelischen Kirche von Westfalen für das Straßenfest engagieren, heißt es von den Kirchentags-Organisatoren. Bei rund 160 Aktionen könnten sich Besucher selbst aktiv einbringen – etwa beim Riesen-Kicker, im Baseballcamp oder bei Ratespielen.

Die Wittener Martin-Luther Kirchengemeinde lädt Besucher ein, Vertrauensringe aus Zinn zu gießen. Der Kindergartenverbund des Kirchenkreises Hattingen-Witten stellt mit kleinen Plastikfiguren biblische Geschichten dar. Kirchentagsgäste können die Geschichten erraten. Das Jugendreferat des Kirchenkreises möchte Gäste mit Baumwolltaschen versorgen. Auf die werden Ballonmännchen gesprüht. Ein mit Ballons in die Lüfte aufsteigendes Männchen ist ein Logo des Dortmunder Kirchentages und ein Sinnbild für dessen Losung: „Was für ein Vertrauen“.

>>>Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund beginnt am Mittwoch, 19. Juni, und endet am Sonntag, 23. Juni. Die Organisatoren rechnen mit 100.000 Kirchentagsteilnehmern, Kirchentagssprecher Stephan von Kolson mit vielen Tagesgästen aus der Region, die abends zum Schlafen nach Hause fahren.

Das komplette Kirchentagsprogramm findet man unter: www.kirchentag.de