Witten. . Der „Verschönerungsverein Hohenzollernviertel“ hat auf dem Karl-Marx-Platz Blumen, Gemüse und Kräutern gepflanzt. Ernten darf später, wer will.
Es wird gewerkelt, gesprochen und sich ausgetauscht. Kinder pflanzen Blumen und Sträucher ein, die Älteren arbeiten an den Pflanzkästen und Hochbeeten. Es herrscht Leben auf dem Karl-Marx-Platz. Auf Initiative des „Verschönerungsvereins Hohenzollernviertel“ entsteht hier mit einer Pflanzaktion ein Quartiersgarten.
Haimo Hurlin, Initiator und Mit-Begründer des Vereins, packt selbst tatkräftig mit an und versucht, die vielen helfenden Hände effizient zu organisieren. Hurlin hat in den vergangenen Jahren schon für diverse Verschönerung im eigenen Viertel, aber auch im angrenzenden Wiesenviertel gesorgt. Dort wurden zum Beispiel auf Initiative des Vereins erfolgreich Patenschaften für die Beete zwischen den Parkplätzen abgeschlossen.
Nachbarn kommen durch Aktionen in Kontakt miteinander
Auch interessant
Das Engagement des Nachbarschaftsvereins weiß auch Daniela Braun zu schätzen. Die Bewohnerin des Hohenzollernviertels „wusste vorher gar nicht, wer als Besucher durch das Viertel geht, um in die Innenstadt zu kommen und wer tatsächlich hier wohnt“, erzählt sie.
Auch interessant
Seitdem die Bürgerinitiative in den vergangenen Jahren verschiedene Aktionen im Viertel gestartet hat, „hat sich das geändert“, so Braun. „Man will ja auch wissen, mit wem man Tür an Tür lebt und in Kontakt kommen. Durch solche Aktivitäten hat man jetzt ganz ungezwungen die Möglichkeit dazu, neue Menschen kennenzulernen und sich auszutauschen“, freut sich die engagierte Hobby-Gärtnerin.
„Man grüßt sich auf der Straße“
„Zum Teil haben sich hier Leute wieder getroffen, die sich zuvor 50 Jahre nicht gesehen haben und sich jetzt wieder miteinander unterhalten. Das ist natürlich toll und fördert das Zusammenleben in der Stadt“, sagt Hurlin. „Das ist schön zu sehen: Leute reden miteinander, man begegnet und grüßt sich auf der Straße“, so Hurlin weiter.
In ein paar Wochen und Monaten können die engagierten Nachbarn dann das Ergebnis ihrer Arbeit sehen: In den Hochbeeten, die rund um die Statue angelegt wurden, pflanzten die Anwohner nicht nur Blumen, sondern auch Gemüse, Kräuter und Beeren-Sträucher. Gehegt und gepflegt werden soll der Quartiersgarten von der ganzen Nachbarschaft – auch ernten darf später, wer mag. „Förderung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens, ,essbare Stadt’ und ein neuer Ort für Bienen und Insekten: Das sind die drei Konzeptteile, die hier zusammen kommen“, so der Gründer des Nachbarschaftsvereins.