Witten. . Der Stadtverband der SPD Witten stellt sich hinter den Entwurf des Regionalplans. Darin ist auf dem Vöckenberg ein Areal für Firmen vorgesehen.

Die SPD stellt sich hinter die Pläne für ein Gewerbegebiet auf dem Vöckenberg in Stockum. Das hat ein kleiner Parteitag am Samstag im Ardeyhotel mit deutlicher Mehrheit beschlossen. Für den Vorschlag des Parteivorstands gab es 21 Ja-Stimmen, bei drei Gegenstimmen und drei Enthaltungen.

Die Partei spricht sich dafür aus, „die Option für neue Gewerbegebiete offenzuhalten“. Alles deutet also darauf hin, dass die SPD-Fraktion in der Ratssitzung am 4. Februar die von der Stadt erarbeitete Stellungnahme zum Regionalplan Ruhr abnicken wird. Im Plan des Regionalverband Ruhr (RVR) ist die rund 21 Hektar große Fläche zwischen Pferdebachstraße, A 44 und Stockumer Straße als Gewerbefläche ausgewiesen. Die Stadt will daran nichts ändern.

Gute Gründe für neue Gewerbegebiete

„Wir haben es uns als Partei in dieser emotionalen Frage nicht leicht gemacht und lange das Für und Wider neuer Gewerbeflächen abgewogen“, sagt Ralf Kapschack, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des SPD-Stadtverbands. „Es gibt gute Gründe dafür, die Tür für neue Gewerbegebiete offenzuhalten.“ Der Wirtschaftsstandort Witten müsse stark bleiben oder sogar noch stärker werden.

In Stockum ist die Fläche zwischen A44, Pferdebachstraße und Stockumer Straße als neues Gewerbegebiet vorgesehen.
In Stockum ist die Fläche zwischen A44, Pferdebachstraße und Stockumer Straße als neues Gewerbegebiet vorgesehen. © Helge Hoffmann

Gleichzeitig betont die Partei in ihrem Beschluss die Bedeutung einer intakten Umwelt. „Für uns ist es selbstverständlich, dass eine neue Gewerbefläche nur dann entstehen kann, wenn alle anderen Möglichkeiten geprüft wurden – also zum Beispiel die Aufbereitung vorhandener Flächen“ so Kapschack.

Auch CDU für Umwidmung des Vöckenbergs

Auch seitens der CDU stellt man sich hinter die Pläne des RVR. Die vorgesehene Fläche in Stockum als Gewerbegebiet aus dem Regionalplan zu streichen, wäre ein „eklatanter Fehler“, warnt Ulrich Oberste-Padtberg. „Das käme einer Entmündigung künftiger Ratsgenerationen gleich“, so der Vorsitzende des Stadtverbands.

Schon im Dezember demonstrierte „Stockum wehrt sich“ vor dem Rathaus.
Schon im Dezember demonstrierte „Stockum wehrt sich“ vor dem Rathaus. © Johannes Kopps

„Der Regionalplan gibt lediglich den Rahmen vor. Ob dort dann tatsächlich ein Gewerbegebiet entsteht, entscheidet schlussendlich der Rat“, gibt der CDU-Mann zu bedenken und verweist auf die Laufzeit des Regionalplans. „Die Entwicklung der nächsten 20 Jahre können wir doch nicht vorhersehen.“ Werde die Fläche in Stockum als Gewerbegebiet vorgesehen, erhalte sich die Stadt damit einen Gestaltungsspielraum.

Opposition lehnt Regionalplan ab

Grüne, Linke und Piraten lehnen den Entwurf des Regionalplans in seiner aktuellen Fassung rundweg ab. Die Parteien führen Umweltschutz-Aspekte ins Feld. Etwa die Funktion des Vöckenbergs für die Frischluftversorgung der Innenstadt.

Demonstration vor Ausschusssitzung

Am Donnerstag (24.1.) berät der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz über die Stellungnahme der Stadt zum Regionalplan Ruhr.

Der Verein „Stockum wehrt sich“ will vor der Sitzung von 16.30 bis 17 Uhr auf dem Rathausplatz gegen eine mögliche Bebauung des Vöckenbergs demonstrieren.

Abwandernde Unternehmen würden sich überwiegend in Bochum oder Dortmund neu ansiedeln. „Damit bleiben die Arbeitsplätze in direkter Nähe erhalten, was aus unserer Sicht wirklich zählt“ sagt Grünen-Ratsherr Jan Richter. Für Witten halten die Oppositions-Parteien darüber hinaus die Ansiedlung von weniger flächenintensiven Unternehmen, etwa aus der Dienstleistungsbranche, für sinnvoller.