Witten. . Ein 18-jähriger Syrer soll versucht haben, einen 17-Jährigen in einer Wohngruppe sexuell zu bedrängen. Der Angeklagte streitet das ab.

Wegen versuchter sexueller Nötigung musste sich am Dienstag (28.8.) ein 18-jähriger Mann aus Witten vor dem Jugendschöffengericht in Bochum verantworten. Die Staatsanwältin warf ihm vor, am 10. Februar im Zimmer einer Wohngruppe einen Mitbewohner aufs Bett gedrückt zu haben. Laut Anklage soll er versucht haben, den Mann zu küssen und auf den Bauch zu drehen.

Bei der Rangelei fielen beide auf den Boden. Das Opfer rief um Hilfe und eine Betreuerin fand beide auf der Erde liegend vor. „Die Vorwürfe stimmen nicht“, sagte der Angeklagte, ein Flüchtling aus Syrien. „Wir beide kennen uns und hatten Streit. Es kam zu einer Rangelei, als ich versuchte, den Mitbewohner aus dem Zimmer zu schieben.“

T-Shirt des Opfers wurde bei Rangelei zerrissen

Weil bei der Rangelei das T-Shirt des Opfers zerrissen wurde und der Angeklagte den Schaden nicht beglich, sei der Mann jetzt wohl auf Rache aus, meinte der 18-Jährige Syrer. Das 17 Jahre alte Opfer sagte dagegen aus, dass der Angeklagte Sex mit ihm wollte. „Er hielt mich fest und schubste mich aufs Bett“, sagte er. Er habe sich zur Wehr gesetzt. „Ich bin schockiert, aber ich will nicht, dass er eine Strafe bekommt“, meinte der junge Mann.

Das Gericht vertagte die Verhandlung, weil noch eine Betreuerin als Zeugin gehört werden soll. Der Prozess wird am 11. September fortgesetzt.