Witten/Bochum. . Im Auftrag der Polizei Bochum gibt ein Sicherheitsberater Urlaubszeit-Tipps. Gerhard Meudt erklärt worauf man achten sollte, wenn man verreist.

Sein Name ist Meudt. Gerhard Meudt. Er ist im Auftrag des Polizeipräsidiums Bochum unterwegs. Der 72-jährige Seniorensicherheitsberater ist immer auf dem neuesten Stand, wenn es darum geht, sich vor Einbruch oder Diebstahl zu schützen. Er gibt den Bürgern Tipps, die vor allem im Sommer und in der Urlaubszeit schützen können.

Worauf sollte man achten, wenn man Haus oder Wohnung für längere Zeit verlässt?

Gut gesicherte Türen und Fenster mit einer so genannten Pilzkopfverriegelung aufzuhebeln, kostet Zeit, die der Täter nicht hat. Und es verursacht Lärm. Hat er nach drei Minuten keinen Erfolg, bricht er ab. Prüfen Sie Schwachstellen, auch an Kellerzugängen. Und sorgen Sie dafür, dass der Briefkasten nicht überquillt und sich Zeitungen vor der Tür stapeln.

Wir haben für Notfälle einen Schlüssel draußen im Garten versteckt. Ist das sinnvoll?

Machen Sie das bloß nicht. Die Täter kennen die gängigen Verstecke genau. Lassen Sie bei Türen mit Glasfüllung Schlüssel auch niemals von innen stecken. Aber verschließen Sie Haus-, Wohnungs und Terrassentüren sowie Fenster immer, auch wenn Sie nur kurz weggehen.

Wenn ich im Straßencafé sitze, lege ich mein Handy auf den Tisch. Auch nicht gut?

Tun Sie das bloß nicht, auch nicht die Geldbörse achtlos hinlegen. Da muss nur mal einer mit dem Skateboard vorbeifahren und schon ist alles weg.

Vor der Reise hebe ich immer einen ordentlichen Batzen Geld ab...

Holen Sie immer nur so viel, wie Sie tatsächlich brauchen. Bewahren Sie Geldbörse, Karten und Geheimnummern getrennt auf und werfen Sie Kontoauszüge nicht in den Papierkorb der Bank. Dass Sie Ihre Scheckkarte nicht aus der Hand geben, versteht sich wohl von selbst.

Ist Taschendiebstahl eigentlich noch ein Thema?

Ja, vor allem bei Menschenansammlungen. Verschließen Sie Ihre Tasche richtig. Noch besser: Gürteltasche und Brustbeutel haben sich bewährt. Die kann man übrigens auch ruhig am Wohnort nutzen und nicht nur im Urlaub.

Wenn man Sie so hört, muss man eigentlich immer Angst haben...

Auf keinen Fall. Nicht hinter jedem Busch lauert ein Verbrecher. Gesundes Misstrauen reicht – und mit offenen Augen durch die Gegend zu laufen.

Obwohl Sie all das wissen: Wurde Ihnen schon mal was gestohlen?

Mein Auto wurde aufgebrochen und das Radio gestohlen. Aber das war vor 35 Jahren.

>>> INFORMATION

  • Trickdiebstahl an der Haustür oder der Enkeltrick am Telefon würden nach wie vor angewendet. Denn, so Gerhard Meudt, „ältere Menschen, die oft allein sind, haben ein großes Mitteilungsbedürfnis“.
  • Die Berater arbeiten mit der Polizei-Abteilung für Prävention/Opferschutz zusammen. Opferschutz: 0234 909-4055, E-Mail ki4.kv.bochum@polizei.nrw.de. Wittener Berater: 941341 u. 0151/28 11 41 06.